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Hilfe für Eltern: Die Duschgesetz-Dings-Initiative erklärt

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Hilfe für Eltern: So erklärst du deinen Kindern die «Duschgesetzdings-Initiative»

24.02.2016, 10:1024.02.2016, 10:28
reto hunziker / wir eltern
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«Mami, was machst du?»

«Ich fülle die Abstimmungsunterlagen aus.»

«Was ist das?»

«Ach, weisst du, das sollte man tun, wenn man erwachsen ist und in der Schweiz lebt. So können wir mitbestimmen, wie unser Land aussieht.»

«Wie willst du es denn? Grün? Oder rot? Oder braun?»

«Am liebsten total farbig. Und gerecht.»

«Warum schreibst du da ein Nein hin?»

«Da geht es um die Durchsetzungs-Initiative. Und die möchte ich nicht annehmen.»

«Warum nicht?»

«Weil ich möchte, dass die Schweiz ein schönes und faires Land bleibt und für alle, die darin wohnen, die gleichen Gesetze gelten.»

«Und die Duschgesetzdings will das nicht?»

«Vielleicht wollen das die Leute hinter der Durchsetzungs-Initiative schon. Aber auf diesem Weg klappt das sicher nicht.»

«Wieso nicht?»

Jetzt auf

«Es ist so: Wenn hierzu eine Mehrheit der Schweizer Ja sagt, dann müssen Menschen, die nicht hier geboren sind, das Land wieder verlassen, wenn sie etwas Böses machen.»

«Aber das ist doch gut so.»

«Mag sein. Aber es würde eben auch viele treffen, die einen kleinen Seich gemacht haben und darum so eine harte Strafe nicht verdient haben.»

«Was zum Beispiel? Kaugummi klauen?»

«Das allein vielleicht nicht. Aber wenn jemand betrunken war und sich gehauen hat und dafür verurteilt wurde und später einem Polizisten Schlötterlig angehängt hat – dann käme er nicht ins Gefängnis, sondern würde ausgeschafft.»

«Ausgeschafft?»

«Ja, er müsste das Land verlassen.»

«Also, wenn Papi so etwas machen würde, müsste er weggehen?»

«Nein, Papi nicht. Er ist ja in der Schweiz geboren. Aber zum Beispiel Angis Vater schon.»

«Dann muss er halt so Sachen nicht machen.»

«Klar, das wäre mir auch am liebsten. Aber manchmal macht man auch Dinge, die man später bereut. Und ich möchte nicht, dass wir hier in der Schweiz das Leben von Leuten zerstören, die einen Fehler gemacht haben.»

«Wieso das Leben zerstören? Werden die dann tot gemacht?»

«Nein, nein. Aber stell dir vor, Papi müsste plötzlich in ein Land auswandern, das er zuletzt als Fünfjähriger gesehen hat und wo er niemanden kennt. Und entweder wir bleiben hier und er da. Oder wir gehen mit und du könntest Sebi, Gianna und Oma und Opa nur noch ganz selten sehen.»

«Oh.»

«Eben. Und darum möchte ich, dass ein Richter jedes Mal ganz genau schaut, was passiert ist und dann ein gerechtes Urteil macht. Wie bei der Geschichte mit dem König Salomon, weisst du noch?»

«Ja.»

«Und darum schreibe ich hier Nein.»

«Und wo ist mein Zettel, wo ich Nein draufschreiben kann?»

Lieber mini als gar nicht – eine dreifache Mutter malt jeden Tag ein kleines Bildchen:

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Brooke Rothshank ist Miniaturkünstlerin. Bild: Brooke Rothshank
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7 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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dopaminho
24.02.2016 11:14registriert Januar 2016
Auch jemand der hier geboren wurde würde ausgeschafft werden, sofern sie keinen CH Pass haben (Secondos)
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Mietzekatze
24.02.2016 11:21registriert Dezember 2015
Und Sebi, Gianna und Oma und Opa kannst dann nur du und Mamma besuchen! Denn Papa hat ein Einreiseverbot für mindestens 10 Jahre und darf nicht mit in die Ferien kommen... Vielleicht noch zur Ergänzung :) Sonst nicht schlecht beschrieben!
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