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Ich wage ein Gedankenexperiment und fordere: Chloroform für alle!

Einmal tief atmen – und schön schlafen...
Einmal tief atmen – und schön schlafen...bild: shutterstock
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Ich wage ein Gedankenexperiment und fordere: Chloroform für alle!

Wenn Eltern erschöpft sind, finden sie manchmal sogar in absurden Fantasien Trost.
25.07.2015, 18:1517.09.2015, 11:15
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Ich hätte da eine Marktlücke entdeckt, aber wie so oft bei tollen Ideen, hat die Sache einen Haken: sie ist illegal. Wagen wir trotzdem das Gedankenexperiment und laben uns an der Vorstellung. 

Was wäre wenn... Chloroform für jedermann frei zugänglich wäre? Wenn wir es in der Apotheke kaufen könnten, in der Literflasche natürlich und zuhause einsetzen könnten, wann immer es opportun wäre – und das wäre relativ oft. 

Nicht auszudenken, oder? 

Jetzt auf

Kein Problem: Literflasche her und gute Nacht!

Der Junge hat einen Schreikrampf, weil er kein iPhone kriegt, obwohl alle anderen eines haben. Kein Problem, Mami lenkt ihn ab, Papi schraubt den Deckel von der Literflasche, hält einen Lappen auf die Öffnung, stürzt die Flasche, schleicht sich von hinten an und – gute Nacht. Problem gelöst, Ruhe eingekehrt und wenn Junior wieder aufwacht, sieht die Welt schon wieder ganz anders aus. 

Super, nicht wahr? 

Oder wenn das Baby schreit und partout nicht einschlafen will: Chloroform hilft. 

Mir schwirren schon grandiose Werbespots im Kopf herum (auch wenn Chloroform kaum Werbung bräuchte, der Nutzen für Eltern ist derart offensichtlich).

So könnte der Chloroform-Werbespot lauten:

«Kennen Sie das? Sie sind ausgebrannt und brauchen einfach nur noch Ihre Ruhe, doch Ihr Kind raubt Ihnen gerade den letzten Nerv? Dagegen hilft jetzt: Chloroform. Chloroform wirkt innert Sekunden und beruhigt Ihr Kind nachhaltig. Damit Sie sich endlich wieder mal sich selbst oder anderen wichtigen Dingen widmen können. Chloroform, erhältlich in Ihrer Apotheke (oder Kiosk, wäre noch besser). Zu Risiken und Nebenwirkungen lesen Sie die Packungsbeilage und fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker.»

Im Spot zu sehen währen natürlich Szenarien, in denen Chloroform zum Einsatz kommen könnte – und das wären relativ viele. Keine endlos streitenden Geschwister, keine nölenden Teenager, keine frechen Rotzlöffel, keine nimmermüden Nichtzubettgeher, keine weinende Mimosen, keine verwöhnten Ich-will-ich-will-Skandierer – alles schläft auf Kommando. 

Ach, wäre das nicht schön? 

Wir wissen es doch alle: Schlafende Kinder sind (fast) die besten Kinder.
Wir wissen es doch alle: Schlafende Kinder sind (fast) die besten Kinder.bild: shutterstock

Eltern hätten ihre Kinder wieder unter Kontrolle, wären permanent ausgeglichen und total entspannt. Das käme am Ende doch auch den Zöglingen zugute. 

Es ist ein GEDANKENEXPERIMENT!

Und kommt mir jetzt nicht mit schädlichen Wirkungen oder der Gefahr von Missbrauch wie bei K.O.-Tropfen, ich sagte doch GEDANKENEXPERIMENT. In dieser wunderbaren Illusion haben realistische Gedanken keinen Platz. 

Zugegeben, es ist im wahrsten Sinne des Wortes etwas ohnmächtig, einer solchen Vorstellung nachzuhängen, aber wer von euch würde sich nicht manchmal (bleiben wir mal vorsichtig bei manchmal) wünschen, er hätte ein solches Wundermittel zur Hand? Na eben. 

In diesem Sinne: Träumt weiter! 

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Darf ich den Baum des Nachbars zurückschneiden?
«My home is my castle, my garden is my paradise». In den helvetischen Gärten Eden setzt das Nachbarrecht der Gestaltungsfreiheit jedoch die eine oder andere Grenze.

Während sich in Australien 3.4 Personen einen Quadratkilometer teilen, leben in der Schweiz etwa 212 Personen auf derselben Fläche. Das ist eng und bereits ein Ast, der vom nachbarlichen in den eigenen Garten ragt, kann zu viel des Guten sein. So dürfen denn die Kantone auch Vorschriften erlassen, wie nah an deinem Grundstück der Nachbar Büsche und Bäume pflanzen darf.

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