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Du willst nur das Beste? Voilà:
Die menschliche Kommunikation ist etwas vom Allerfaszinierendsten, was es gibt. Dass wir miteinander reden können, ist an sich schon absolut grossartig – kommen Mimik, Gestik und generell Nonverbales mit ins Spiel, wird das alles noch viel verreckter.
Vor allem aber zählt der emotionale Inhalt dessen, was wir uns sagen oder schreiben. Wir können uns gegenseitig mit nur ganz wenigen Worten in ungeahnte Höhen katapultieren. Ein kleines «Häsch Luscht zum morn öpis go trinke?» kann der Anfang einer wunderbaren Liebesgeschichte sein, die mit einem «Ja, ich will» besiegelt wird. Dazwischen fliegen bei einem winzigen «Ich liebe dich» besoffene Schmetterlinge Hals über Kopf in den rosaroten Liebeshimmel.
Es gibt auch Aussagen, die je nach Perspektive völlig unterschiedliche Emotionen auslösen können; Büne Huber hat's am Mittwoch bewiesen, indem er mit seiner kleinen Tirade über den Unterschied zwischen Eishockey und Fussball so manchen Hockeyfan zum Wiehern, viele Fussballfans jedoch die Wände hoch getrieben hat.
Und dann sind da noch diese Sätze, die jede/r kennt und die bei uns allen ein ganzes Universum an Gefühlsreaktionen lostreten. Hier eine kleine Rangliste an Sätzen, die man sehr fest nicht hören will:
Du willst in die Strandferien? Auf Wandertour? Romantikwochenende? Sexytime Bummbumm Bäng? «MITNI-HI-CHTEN», quietscht da Mutter Natur und schickt ihre penetrante, nach Mottenkugeln riechende, Blüemlikleid tragende Tante Rosa vorbei. Diese beschenkt dich grosszügig mit Krämpfen, Pickeln und mieser Laune. Auch für den Partner sehr lässig. Nicht.
PS: Der Erste, der mit irgendwelchen Piraten- und Rotes-Meer-Sprüchen daherkommt, bekommt das Tubelguezli.
Fast der gleiche Inhalt, ganz ganz anderes Thema. Ausser natürlich, man hat's absichtlich gemacht. Dann: FÉLICITATIONS! Ansonsten folgen auf diesen Satz eher bleiche Gesichter, leeres Schlucken und schlaflose Nächte ... etwa 20 Jahre lang.
Kleines Wort, grosse Wirkung – und. So. Viele. Interpretationsmöglichkeiten. Gerade kombiniert mit «Online» birgt «Gelesen ✓✓» sehr viel Frustrationspotential. Sollte es nicht, tut es aber. Was denkt er? Warum antwortet er nicht? Warum schreibt er mit anderen, aber nicht mit mir? Hätte ich doch keinen Döner essen sollen beim ersten Date? Wurde er gekidnappt und sein Entführer macht jetzt mit seinem Handy Sexting mit anderen Frauen? Soll ich Interpol informieren?
Holy Mother of Autsch! Kommt dieser Satz von einer Person, die man sehr gern hat, fühlt sich das ein bisschen an, als ob einem Gollum «Dragostea din tei» singend das Herz aus dem Leib schneiden würde. Ganz langsam. Und frei nach dem Sheriff von Nottingham: mit einem Löffel.
Oh ja. Der Klassiker von der Elternfront. Die komplette und volle Schlechtes-Gewissen-Offensive. Kommt sogar noch vor dem meist geschrienen «Weisst du eigentlich, wie spät es ist??» und bricht einem als Kind das Herz. Jedes. Einzelne. Mal.
Komme er vom Chef, vom/von der Liebsten oder von den Eltern: «Wir müssen reden» ist einer der schlimmsten Sätze, die es gibt. Der Rolls-Royce unter den Hiobsbotschaften, der Mount Everest unter den angekündigten Desastern, Kaiserin der Dramatik. Kommt er schriftlich, sinkt einem erst einmal das Herz in die Hose, fliegt einem die Farbe aus dem Gesicht, beginnt ein Rauschen in den Ohren und stellt sich von einer auf die andere Sekunde ein Knoten von der Grösse eines Fussballs im Magen ein. Selbstverständlich will man sofort wissen, was los ist – meist erhält man darauf ein noch schlimmeres «Ich möchte das lieber Face to Face klären.» Wow. Bis dieses Rendez-vous dann stattfindet, befindet man sich in der Schwebe und im Hirn laufen die allerübelsten Horrorszenarien ab, die man sich vorstellen kann. Und das Schlimmste an «Wir müssen reden» ist, dass man damit sogar meist Recht behält.
Es liegt nicht an dir, es liegt an mir.