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Erdbeben-Retter kämpfen sich zu Opfern vor - Zahl der Toten steigt

Soldaten helfen nach dem schweren Erdbeben in China.
Soldaten helfen nach dem schweren Erdbeben in China.Bild: EPA/FEATURECHINA
400 Tote

Erdbeben-Retter kämpfen sich zu Opfern vor - Zahl der Toten steigt

03.08.2014, 17:0004.08.2014, 11:18
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Die Rettungskräfte in China können sich wegen Starkregenfällen und Erdrutschen nur mühsam zu den Opfern des Erdbebens vorarbeiten. Mindestens 398 Menschen kamen bei den Erdstössen in der südwestlichen Provinz Yunnan am Sonntag ums Leben, etwa 1800 wurden verletzt. Dies berichtete das Staatsfernsehen am Montag unter Berufung auf Rettungskräfte. Das Beben hatte etliche Orte von der Aussenwelt abgeschnitten.

Dutzende Häuser stürzten in der Region Ludian ein.
Dutzende Häuser stürzten in der Region Ludian ein.Bild: CHINA DAILY/REUTERS

Das Zentrum des Bebens der Stärke 6,5 lag in zwölf Kilometern Tiefe unter dem Ort Longtoushan in der Gemeinde Ludian rund 370 Kilometer nordöstlich der Provinzhauptstadt Kunming. Anschliessend registrierte Chinas Erdbebenwarte Hunderte von Nachbeben. 

Liess Pfusch am Bau die Häuser einstürzen?
Liess Pfusch am Bau die Häuser einstürzen?Bild: CHINA STRINGER NETWORK/REUTERS

Fernsehbilder zeigten gewaltige Zerstörungen. Häuser waren nur noch Schrotthaufen. Überall liefen verstörte Anwohner durch die Gegend, zerfetzte Kleidungsstücke lagen auf den Strassen. 

Bei der Bergung stossen die Retter auf grosse Herausforderungen.
Bei der Bergung stossen die Retter auf grosse Herausforderungen.Bild: CHINA STRINGER NETWORK/REUTERS

Verschüttete Strassen

Das Beben verschüttete zahlreiche Strassen. «Die blockierten Strassen und Platzregenfälle haben einige Unglücksorte abgeschnitten. Die Rettungsfahrzeuge kommen dort nicht hin», sagte der Parteichef der Stadt Zhaotong, Liu Jianhua, der Agentur Xinhua. 

Retter mit vollem Einsatz.
Retter mit vollem Einsatz.Bild: CHINA DAILY/REUTERS

Von Zhaotong aus wird die Rettungsaktion koordiniert. Die Zahl der Rettungskräfte und die Spezialausrüstung reiche nicht aus, klagte Liu. Den Helfern sei es kaum möglich, die verschütteten Strassen zu räumen.

Tausende Rettungskräfte aus dem ganzen Land wurden zu Bergungsmissionen in die Katastrophenprovinz geschickt. Ministerpräsident Li Keqiang besuchte diese am Montag. «Wir müssen jede Möglichkeit zur Rettung nutzen, und die Zahl der Opfer so gering wie möglich halten», wurde Li zitiert. 

Stärkstes Beben seit 14 Jahren

Internetnutzer luden Dutzende Bilder hoch, die Szenen aus dem Erdbebengebiet zeigen sollen. Einige klagten, die gewaltige Zerstörung sei ein Zeichen, dass es Pfusch am Bau gegeben haben. Anderenfalls hätten die Gebäude aus Beton besser den Erschütterungen Stand halten müssen. 

In China bebt die Erde oft. In nur wenigen Ländern der Welt gibt es so viele Erdbeben. Aber die Erschütterungen vom Sonntag waren die stärksten seit Jahren in der Provinz Yunnan. Seit 14 Jahren hatte die Erde laut Staatsfernsehen CCTV dort nicht mehr so stark gebebt.(kad/pma/sda/dpa/afp)

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