Am Ursprung stand Verstrahlung: Durch einen US-Atomwaffentest auf dem Bikini-Atoll wurde die Besatzung des 140 Kilometer entfernt vorbeifahrenden japanischen Fischkutters «Glücklicher Drache V» im Frühling 1954 radioaktiv verseucht. Dies aktivierte im Filmproduzenten Tomoyuki Tanaka die Idee, das nationale Trauma Japans nach den Abwürfen der Atombomben über Hiroshima und Nagasaki in einem Film zu verarbeiten.
Unter der Regie von Ishiro Honda und der Aufsicht des genialen Tricktechnikers Eiji Tsurubaya entstand so ein echter B-Movie-Riese: «Godzilla». Der Originaltitel «Gojira» wurde vom amerikanischen Verleih geändert – und der Film mit einem durch Atomwaffentests aufgescheuchten riesigen, alles zerstörenden Monster als Star schlug ein wie, well: Eine Bombe.
Gedreht wurde diese Mutter aller «Godzillas» im Suitmation- Verfahren: Die zwei Schauspieler Haruo Nakajima und Katsumi Tetsuka wechselten sich dabei ab, in einem 50 Kilo schweren Riesenechsen-Kostüm Modellbauten von Städten plattzustampfen. Heute vor 60 Jahren, am 3. November 1954, wurde «Godzilla» in Japan uraufgeführt. 25 Jahre später ehrte die Zürcher Punkband Mother’s Ruin die japanische Trash-Riesenechse 1979 auf ihre Weise: Mit dem Song «Godzilla».