Diese Frau war vergangene Woche die Erste in der langen Schlange vor dem Apple Store in Soho in New York. Aber Moment mal! Sieht so eine typische iPhone-Nutzerin aus? Bild: Casey Neistat Graumarkt rund um neue Apple-Handys
Viele denken beim jährlichen Ansturm auf die Apple Stores an enthusiastische Fans, die das neue iPhone ergattern wollen. Regisseur Casey Neistat zeigt in seinem sechsminütigen Video die verstörende Schattenseite dieses Phänomens.
23.09.2014, 10:0623.09.2014, 11:03
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In Soho, einem stark asiatisch geprägten Quartier in New York, warten nicht die typischen Apple-Fans auf das iPhone 6. Hier campieren Chinesen teils tagelang vor dem Apple Store, um das heiss begehrte Gadget möglichst rasch zu kaufen. Selbst nutzen werden sie es indes nie. Die Unterschicht Manhattans verdient sich einen Zustupf, indem sie das teure Smartphone an reiche New Yorker weiterverkauft.
Nicht wenige der brandneuen iPhones werden ausserdem für teures Geld zurück nach China geschleust. Also dorthin, wo sie nur einige Tage zuvor von anderen Chinesen in Apples chinesischen Fabriken zum Mindestlohn zusammengebaut worden sind. Wohlhabende Chinesen bezahlen fast jeden Preis, um das Apple-Telefon möglichst schnell zu besitzen. Apple hat kein Datum für den Verkaufsstart des iPhone 6 in China genannt, was den Grauhandel florieren lässt.
Der Filmemacher Casey Neistat zeigt in seiner Video-Reportage, wie wenig diese deprimierende Warteschlange in Soho mit den Happenings von Apple-Fans an der reichen Zürcher Bahnhofstrasse gemein hat: Menschen übernachten in Müllsäcken, verrichten ihre Notdurft in Plastiksäcke. Das Klima ist gereizt. Eine Frau wird verhaftet, Neistat wird gar Zeuge einer Todesdrohung. «Diese ganze Erfahrung war entmutigend», kommentiert der Filmemacher sein Video auf YouTube.
Die Videoreportage der etwas anderen iPhone-Schlange
Im Herzen von New York: Solch bedrückende iPhone-Warteschlangen haben Sie vermutlich noch nie gesehen. video: youtube/Casey Neistat Regel Nummer 1: Sichere dir einen guten Platz!
bild: casey neistat
19 Stunden vor der Türöffnung montieren Apple-Store-Angestellte die Absperrbänder.
bild: casey neistat
Apple-Fans? Nein. Die Schlange vor dem berühmten Apple Store an der 5th Avenue in New York ist fest in der Hand von Chinesen, die das iPhone rasch weiterverkaufen wollen.
bild: casey neistat
Vorfreude sieht anders aus: Der Mann im Vordergrund sagte, dass er bereits seit zwei Tagen ansteht. Selbst besitzen wird er das iPhone wohl nie.
bild: casey neistat
Am Abend wird es bedrückend: Überall liegen Müll und Plastiksäcke mit Fäkalien.
bild: casey neistat
Menschen übernachten in Müllsäcken.
bild: casey neistat
Polizisten patrouillieren, und nicht alle zeigen sich von ihrer besten Seite ...
bild: casey neistat
Dieser Gesetzeshüter belästigt die Wartenden mit Sprüchen wie: «Habt ihr schon mal von Seife gehört?»
bild: casey neistat
Oder: «Ihr stinkt!»
bild: casey neistat
Warum diese Frau verhaftet wurde, ist nicht bekannt.
bild: casey neistat
Wer es nach langem Ausharren in den Apple Store geschafft hatte, musste nur noch an Regel Nummer 2 denken: Kauf immer gleich zwei!
bild: casey neistat
Bezahlt wird ausschliesslich in bar.
bild: casey neistat
Die ältere chinesische Frau hat ihre beiden iPhones bereits gekauft und wartet nun auf Abnehmer.
bild: casey neistat
Auf der Strasse blüht der Grauhandel.
bild: casey neistat
Kurz nachdem die iPhones den Apple Store verlassen, wechseln sie gegen einen entsprechenden Aufpreis den Besitzer.
bild: casey neistat
Lange Schlangen mit wartenden iPhone-Fans sind bestes Marketing für Apple. Eigentlich. Bei genauerer Betrachtung sind die Menschenschlangen einfach nur bedrückend: Arme Menschen liegen neben ihrem Kot auf dem Trottoir, um für reiche Mitmenschen ein iPhone zu ergattern und so ein paar Franken dazu zu verdienen.
via: re/code, business insider
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