Sprechen Sie fliessend Mandarin?
Facebook-Gründer Mark Zuckerberg tut es. Oder zumindest hört es sich sehr danach an, wenn man die Reaktionen sieht.
Ein Raunen geht durch die Reihen des Publikums, als Zuckerberg an der Tsinghua Universität in Peking loslegt.
Noch ist Facebook in China offiziell verboten. Wenn Zuckerberg mit seiner Charme-Offensive fortfährt, könnte sich dies bald ändern.
Zuckerberg, der dieses Jahr 30 geworden ist, hat die chinesische Amtssprache Mandarin durch fleissiges Pauken in der Heimat gelernt, wie US-Medien berichten. 2010 habe sich der Social-Media-König dieses persönliche Ziel gesetzt, um sich weiterzuentwickeln.
Randbemerkung: Zuckerbergs Frau Priscilla hat vietnamesisch-chinesische Wurzeln, ihr Vater flüchtete in den 70ern in die USA, die Grossmutter kann sich nur auf Chinesisch verständigen.
Apple-Chef Tim Cook ist ebenfalls in China unterwegs. Der 53-Jährige hat den Vize-Premier getroffen und dabei sicher auch die jüngsten Angriffe auf chinesische iCloud-Nutzer angesprochen. Angeblich soll es sich um die berüchtigten staatlichen Hacker handeln.
Der Apple-Chef dürfte bei dem heiklen Unterfangen auf einen Dolmetscher zurückgreifen. Es steht viel auf dem Spiel: Am Freitag konnte Apple in China mit dem Verkauf der neuen iPhones starten, nachdem es im Vorfeld zu Störmanövern gekommen war. China ist nach den USA der wichtigste Absatzmarkt der Kalifornier.
Wie zu erwarten, hat Cook dem wichtigsten Apple-Partner Foxconn bereits einen Besuch abgestattet. In einer iPhone-Fabrik in Zhengzhou liess er sich mit einer Arbeiterin fotografieren.
Great to meet talented people like Zhang Fan, who helps make iPhone 6 in Zhengzhou. An early highlight of this trip. pic.twitter.com/ALo5d3SiSZ
— Tim Cook (@tim_cook) 23. Oktober 2014
Die schlechten Arbeitsbedingungen in Zulieferbetrieben und speziell bei Foxconn beschäftigen seit Jahren die Öffentlichkeit. Tim Cook hat in einem Schreiben angekündigt, dass er allen Mitarbeitern Red und Antwort stehen werde. Ein Video mit den Fragen und Antworten werde später im Intranet des Unternehmens zugänglich gemacht.
Natürlich blieben die spöttischen Reaktionen nicht aus. Der folgende Tweet erinnert an die chinesische Internet-Zensur...
Does @tim_cook have VPN on his iPhone to skirt the Great Firewall and access Twitter?
— Tim Culpan (@tculpan) 23. Oktober 2014
Später tauchte Cook auch in einem Apple Store in Peking auf und posierte für Besucher – ohne Mandarin zu sprechen.
Derweil traf der Facebook-Chef auch den japanischen Premierminister Shinzo Abe, mit Dolmetscherin im Hintergrund.
(dsc)