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Apples Roboter Daisy zerlegt 200 iPhones pro Stunde – das sagt Greenpeace

Blick in die Fabrikhalle, in der «Daisy» 200 iPhones zerlegt. Pro Stunde.
Blick in die Fabrikhalle, in der «Daisy» 200 iPhones zerlegt. Pro Stunde.screenshot: youtube

Apple präsentiert neuen iPhone-Roboter – und kriegt von Greenpeace aufs Dach

20.04.2018, 07:3420.04.2018, 08:56
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Apple hat in der Nacht auf Freitag seinen alljährlichen Umweltbericht veröffentlicht. Star des 2018 Environmental Responsibility Report (PDF) ist ein Roboter namens Daisy, der innert einer Stunde 200 iPhones in Einzelteile zerlegen kann.

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screenshot: apple

Es geht ums effiziente Recycling von Materialien und Apple hat zusätzlich angekündigt, für jedes alte Gerät, das von Kunden zurückgegeben wird, Geld für einen guten Zweck zu spenden. Trotzdem stösst die Nachfolgerin des 2016 vorgestellten iPhone-Roboters Liam nicht nur auf Begeisterung.

Die US-Umweltschutzorganisation Greenpeace veröffentlichte schnell eine Erklärung, in der es heisst, dass Apple seine (grüne) Energie besser darauf konzentrieren sollte, iPhones von vornherein besser reparierbar zu machen, damit sie länger halten und nicht so schnell auf Mülldeponien auftauchen.

«Rather than another recycling robot, what is most needed from Apple is an indication that the company is embracing one of its greatest opportunities to reduce its environmental impact: repairable and upgradeable product design. This would keep its devices in use far longer, delaying the day when they’d need to be disassembled by Daisy.»
Gary Cook, Greenpeace USAquelle: fastcompany.com

Von Apple liegt dazu keine Stellungnahme vor.

Greenpeace kann sich bei der Kritik auf den Reparaturdienst iFixit berufen. Im letzten gemeinsamen Bericht über die Reparaturfähigkeit von Smartphones wurde Apple wegen des Fehlens von Ersatzteilen (inklusive Akkus) angeprangert und weil sich iPhone und Co. nur mit Spezialwerkzeugen reparieren lassen.

«Right to repair»

In den USA kämpfen Konsumentenschützer auf politischem Weg dafür, dass Geräte einfacher bzw. durch Dritte repariert werden können. 22 US-Bundesstaaten haben bereits einen «Right To Repair Act» erlassen, zuletzt auch Kalifornien.

Apple hat sich landesweit gegen den Erlass solcher Gesetze ausgesprochen. Der iPhone-Hersteller betont, dass die eigenen Geräte eine im Branchenschnitt lange Lebenszeit hätten. Reparaturen sollten nur von zertifizierten Spezialisten ausgeführt werden, um technische Probleme zu vermeiden.

Was die Bemühungen in Sachen Umweltschutz betrifft, gilt Apple als führend in der Branche. Erst kürzlich gab das Unternehmen bekannt, dass seine weltweiten Anlagen zu 100 Prozent mit Strom aus erneuerbaren Energien betrieben werden.

Video: Daisy bei der Arbeit

(dsc, via Fast Company)

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quelle: epa/epa / roman pilipey
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Video: srf/SDA SRF
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8 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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zeromg
20.04.2018 07:43registriert Februar 2014
Glaube da müssen wir uns alle selber an der Nase nehmen. Da könnte mit unserem Konsumverhalten einiges mehr verändert werden.
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7immi
20.04.2018 08:28registriert April 2014
ob ein iphone nun 2, 5 oder 10 jahre hält, schlussendlich wird es entsorgt. somit ist das recycling so oder so wichtig. ich verstehe nicht, weshalb greenpeace hier ein problem hat. punkto spezialwerkzeug ist es halt so, dass apple extrem feine schrauben verbaut, die zu klein für standardwerkzeug sind. das handy soll ja auch klein und leicht sein. und wenn etwas wasserfest sein soll kommt man bei dieser grösse und gewicht nicht ums kleben rum. ist ein problem unserer mobilität und erreichbarkeit und nicht primär von apple oder generell den herstellern. wir konsumenten fordern das.
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Der E-Autohersteller Tesla plant offenbar, weltweit mehr als 10 Prozent aller Stellen zu streichen. Das berichtet das «Handelsblatt» unter Berufung auf ein internes Schreiben des Autobauers. Von dem Abbau sollen insgesamt 14'000 Mitarbeiter betroffen sein. «Das wird uns schlank, innovativ und hungrig für die nächste Wachstumsphase machen», schrieb Tesla-Chef Elon Musk demnach an die Belegschaft.

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