Hier kommt die nächste heisse Foto-App aus Russland. Wir haben «FaceApp» getestet.bild: watson
Die Foto-App aus Russland verwandelt junge Gesichter in alte und zaubert ein Lächeln in saure Mienen. Allerdings gibt es Risiken und Nebenwirkungen ...
27.01.2017, 13:3601.02.2017, 12:40
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Die bis dato unbekannte Firma Wireless Lab hat kürzlich die iPhone-App «FaceApp» veröffentlicht. Im Beschrieb im App Store heisst es, dank künstlicher Intelligenz lasse sich das eigene Gesicht (oder ein anderes) transformieren. Konkret wird versprochen, man/frau könne mithilfe der Gratis-App:
- «Attraktiver werden»
- «Jünger oder älter werden»
- «Das Geschlecht wechseln»
- Ein «wunderschönes Lächeln» hinzufügen
watson hat «FaceApp» getestet – wer die iPhone-App nutzt, nimmt gewisse Risiken in Kauf (dazu später mehr)
Unseren ersten Versuch starten wir mit Ueli Maurer**: Zunächst gilt es das Original-Foto zwecks Bearbeitung auf den Firmen-Server hochzuladen
** Dass der Zürcher Oberländer öfters in meinen Foto-App-Tests als Modell fungiert, hat er nicht seiner Partei, sondern seinem Charakterkopf zu verdanken. 😉 Bitte recht freundlich, Herr Bundesrat
Auch die Verjüngungskur klappt ziemlich gut, bis auf die Frisur ...
Alain (und Alaine) Berset
Simon(etta) Sommaruga
Das ist die US-Schauspielerin Madeline Weinstein
Bild: AP Invision
Am Sundance Film Festival ist sie in «Beach Rats» erstmals auf grosser Leinwand zu sehen. Bitte lächeln!
Und wie wird die schöne New Yorkerin (nach hoffentlich langer Schauspiel-Karriere) im Alter aussehen? Nun ja, «FaceApp» transformiert das Gesicht, lässt aber Dekolleté und andere Körperpartien unverändert
Der «Jung»-Filter scheint hauptsächlich aus Weichzeichnen zu bestehen
Vorhang auf für Laird Hamilton – ein Extremsportler, der Big Waves surft
Bild: Taylor Jewell/Invision/AP/Invision
In der Verfilmung seines abenteuerlichen Leben («Take Every Wave») spielt er selber die Hauptrolle. Keep smiling!
Und wie sieht der 52-Jährige aus, wenn er das Surfbrett an den Nagel hängt?
Seine feminine Seite
Die automatische Gesichtserkennung von FaceApp funktioniert nur richtig, wenn das Gesicht ganz zu erkennen ist...
Bild: EPA
Wenn etwa der Mund nicht zu sehen ist, gibt es schräge Resultate...
Jungschauspieler Harris Dickinson – und wie er im Alter aussehen könnte. Es sind einige Artefakte zu erkennen
Bei Boris Becker klappt der virtuelle Alterungsprozess viel besser
Der Ex-Tennisspieler gibt auch ein hübsches Mädchen ab. Links unten ist er mit «Jung»-Filter zu sehen
Gestatten, Miss Dickinson
Beim deutschen Politiker Sigmar Gabriel klappte die Bildverarbeitung hingegen nicht. Woran es lag? Keine Ahnung
screenshot/bilder: watson
Auch solche Aufnahmen kann FaceApp leider nicht verarbeiten
Bild: EPA
Vorsicht! App-Benutzung auf eigene Gefahr ☠️
Was die Gewährleistung des Datenschutzes betrifft, muss vor «FaceApp» gewarnt werden. Die User sollen Fotos von sich (oder mit anderen Gesichtern) auf den Server einer bis dato unbekannten russischen Entwicklerfirma hochladen. Ausserdem sendet die App die IMEI-Nummer und weitere Daten nach China, wie der Tech-Blog Android Police warnte.
Was damit geschieht, ist nicht klar. Weder in der App noch über die Website sind entsprechende Informationen verfügbar. Dies erinnert an die extrem populäre Prisma-App aus Russland, die ebenfalls wegen Datenschutz-Bedenken in der Kritik stand.
Der watson-Redaktor ist über einen Bericht des US-Blogs The Mac Observer auf die neue iOS-App aufmerksam geworden. Entwickler ist offenbar ein Russe namens Yaroslav Goncharov. Laut einem gleichnamigen LinkedIn-Profil ist er seit 2014 Geschäftsführer der Firma Wireless Lab aus St.Petersburg. Vorher war der IT-Crack für den russischen Suchmaschinen-Betreiber Yandex und auch für Microsoft tätig. Auf den gleichen Namen sind mehrere Patentanträge im Bereich Software zu finden.
Wer im App Store den Link zur Hersteller-Website anklickt, ruft faceapp.io auf
Daraufhin werden keine Angaben zur App (mit einem Impressum) angezeigt, sondern es wird ein Google-Doc-Dokument geladen, das offenbar Kunden-Feedback einholen soll.
Goncharov erklärte gegenüber The Mac Observer, er habe schon User-Feedback erhalten. App-Bewertungen oder Rezensionen sind allerdings im App Store (noch) keine zu finden
screenshot: itunes (app store) Die FaceApp.io-Domain ist auf Goncharov eingetragen und läuft laut Whois-Abfrage auf Amazon-Servern in den USA
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