Digital
Apple

Die EU knüpft sich Google und Apple vor

Die EU knüpft sich Google und Apple vor

Die EU-Kommission will europäische Online-Firmen stärken und die Marktmacht von US-Internetriesen wie Apple oder Google genauer unter die Lupe nehmen.
10.05.2017, 17:3410.05.2017, 17:55
Mehr «Digital»

Die Brüsseler Behörde kündigte am Mittwoch eine Initiative bis Jahresende an, um womöglich unfaire Vertragsklauseln zwischen Online-Plattformen und Produktanbietern aufzudecken.

Dazu sollen gerechte Handelspraktiken, Kriterien zur Transparenz und ein System zur Streitbeilegung etabliert werden.

Europäische Firmen wie der Musik-Streamingdienst Spotify und der Berliner Startup-Investor Rocket Internet hatten sich in Brüssel beschwert, dass die grossen Online-Plattformen in ihren Suchmaschinen oder App-Stores eigene Produkte bevorzugt darstellen oder anderen Anbietern unfaire Bedingungen auferlegen.

Laut der EU-Kommission zeigten erste Untersuchungsergebnisse, dass die Online-Konzerne Produkte anderer Anbieter ohne Rücksprache aus dem Programm nehmen, Sucherergebnisse nicht transparent gestalten und den Zugang zu Daten einschränken.

Gegen Google laufen in Brüssel bereits drei Verfahren wegen möglichen Missbrauchs der Marktmacht bei Suchmaschinenwerbung, bei Online-Preisvergleichen und dem Betriebssystem Android. Von Apple hatte die EU-Kommission vergangenes Jahr milliardenschwere Steuernachzahlungen in Irland eingefordert.

Das US-Onlineportal Facebook hat bei einem anderen Thema dagegen zunächst keine härtere Gangart in Brüssel zu fürchten. So will die EU-Kommission die Massnahmen der Mitgliedsländer gegen Hassbotschaften im Internet lediglich koordinieren und in Streitfällen Orientierungshilfen geben.

In einem früheren Entwurf hatte die Behörde noch rechtliche Schritte erwogen, um die Verbreitung von Gewalt und Hass im Netz zu bekämpfen. (sda/reu)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
1 Kommentar
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
1
Monster-Saläre von Chefärzten treiben Prämien in die Höhe – das sind die Sonntagsnews
Ein Brief von Bundespräsidentin Viola Amherd nach Moskau, Spitzensaläre von Chefärzten in Schweizer Spitälern und die Reinheit von Mineralwasser in Petflaschen: Das und mehr findet sich in den Sonntagszeitungen.

Bundespräsidentin Viola Amherd hat dem russischen Präsidenten Wladimir Putin zu dessen Wiederwahl im März einen Brief geschrieben. «Der Brief ist kein Gratulationsschreiben», sagte ein Sprecher des Verteidigungsdepartements dem «SonntagsBlick». Der Brief sei vielmehr eine «Aufforderung zum Dialog in schwierigen Zeiten.» Amherd erkläre im Text die Position der Schweiz, wonach die Achtung des Völkerrechts und der Menschenrechte und die in der Uno-Charta verankerten universellen Grundsätze Kompass für das Streben nach Frieden und Wohlstand sein müssten. Der Brief enthält auch Beileidskundgebungen für die Opfer des Terroranschlages in Moskau am 22. März und für die Opfer der Überschwemmungen in mehrere Regionen von Russland. Auf dem Bürgenstock soll Mitte Juni die Ukraine-Friedenskonferenz stattfinden. Russland wird nach eigenen Angaben nicht dabei sein.

Zur Story