Wie die Swisscom am Mittwochmorgen mitteilte, wird die iO-App per Ende August 2017 vom Markt genommen. Der Swisscom-Manager Roger Wüthrich-Hasenböhler nimmt in einem Beitrag auf der Swisscom-Website Stellung.
Die 2013 lancierte iO-App sollte die Schweizer Antwort auf WhatsApp sein. Swisscom-Kunden konnten nicht nur Nachrichten versenden, sondern auch mit anderen iO-Nutzern telefonieren und aufs reguläre Telefonnetz anrufen – laut Swisscom «ein Internet-basierter Dienst, der damals erst bei wenigen Apps möglich war». Genützt hat es offenbar zu wenig.
Seither habe sich der Markt rasant verändert und die Kunden konzentrierten sich heute «primär auf das zu Facebook gehörende WhatsApp», schreibt der Telekom-Anbieter. Darum habe man entschieden, iO per 31. August einzustellen.
Betroffen seien rund zehn Swisscom-Angestellte, für die eine interne Lösung gesucht werde. In Einzelfällen könnte es allerdings zu Kündigungen kommen. Dafür bestehe ein Sozialplan.
Die Post und die SBB haben am Dienstag die «SwissID» präsentiert, eine digitale Identität, die sie gemeinsam lancieren. Sie soll das Abwickeln von Online-Geschäften vereinfachen. Konsumentenschützer kritisieren, der digitale Identitätsnachweis sei eine Staatsaufgabe.
Die SwissID werde per sofort interessierten Unternehmen und Behörden angeboten, teilten die Vertreter von Post und SBB vor Medien in Bern mit. Sie soll für private Nutzer kostenlos sein. Die Hoheit über die persönlichen Daten soll jederzeit bei den Anwenderinnen und Anwendern bleiben.
Das neue Standard-Login soll Privatpersonen, Unternehmen und Behörden künftig erlauben, diverse Logins und Passwörter auf ein einziges zu reduzieren und so einen einfachen und sicheren Zugang zu möglichst vielen Online-Angeboten zu gewährleisten – vom Einkaufen über das Abwickeln von Post- und Bankgeschäften bis hin zum Buchen von Reisen.
Für die Konsumentinnen und Konsumenten biete der digitale Identitätsnachweis einen Zeit-, Kosten- und Sicherheitsgewinn, anerkennt die Stiftung für Konsumentenschutz (SKS) in einer Stellungnahme. Sie befürworte deshalb grundsätzlich die baldige Schaffung einer digitalen Identität.
Es handle sich dabei jedoch um eine Staatsaufgabe, deren Umsetzung der Bund in der Vergangenheit aus Kostengründen an die Privatwirtschaft delegiert habe, kritisiert die Stiftung.
Anbieter der digitalen Identität ist die SwissSign AG, ein Joint Venture von Post und SBB.
(dsc)