Digital
Digital-News

Darknet-Suchmaschine Grams stellt Betrieb ein

Digital-News

Ein Budget-Handy soll das iPhone X alt aussehen lassen

15.12.2017, 08:5015.12.2017, 18:14
Mehr «Digital»

Die Digital-News im Überblick:

  • Populäre Darknet-Suchmaschine stellt Betrieb ein
  • Adobe sahnt dank Cloud-Geschäft ab

Ein Budget-Handy soll das iPhone X alt aussehen lassen

Ein ins Display integrierter Fingerabdruck-Scanner: Mit dieser technischen Innovation will ein chinesischer Smartphone-Hersteller für Furore sorgen und die grössten Konkurrenten Apple und Samsung in den Schatten stellen.

Zumindest vorläufig.

Laut Forbes soll ein Vivo-Smartphone als Weltpremiere einen nur 0,7 Millimeter dünnen Fingerabdruck-Sensor im OLED-Display bieten. Die Technik soll besser funktionieren als alle bisher in Mobilgeräten verbauten biometrischen Sensoren.

Wobei es sich nicht um eine Eigenentwicklung handelt, sondern um einen Sensor des Touchpad-Herstellers Synaptics. Das in San José, Kalifornien, angesiedelte Unternehmen hat diese Woche angekündigt, die Massenproduktion zu starten und einen der weltgrössten Smartphone-Hersteller damit zu beliefern.

Der neuartige Finger-Scanner (Clear ID) soll doppelt so schnell funktionieren wie 3D-Gesichtserkennung – ein klarer Seitenhieb an die Adresse von Apples Face ID.

Heise.de fasst die Vorteile zusammen:

«Der hochauflösende optische Sensor soll Smartphones laut Synaptics schneller freischalten können als andere biometrische Verfahren wie 3D-Gesichtserkennung. Clear ID FS9500 funktioniert dem Hersteller zufolge mit nassen, trockenen und kalten Fingern. Durch das vor dem Sensor liegende Display-Glas ist Clear ID ausserdem vor Wasser und Kratzern geschützt.»

Ausserdem sollen die biometrischen Sensoren von Synaptics verschiedene Sicherheitsmechanismen unterstützen, um echte von falschen Fingerabdrücken zu unterscheiden.

Schnell, aber ...

Bei Forbes beschreibt ein IT-Analyst seine Eindrücke mit einem Vivo-Testgerät. Der Bildschirm habe sich leicht und schnell entsperren lassen. Allerdings musste er zuerst den Power-Button drücken, bevor das Display die Schaltfläche fürs Fingerauflegen anzeigte. Damit wäre im Vergleich zu herkömmlichen Fingerabdruck-Sensoren ein zusätzlicher Knopfdruck notwendig.

Gerüchte über den In-Display-Scanner gab es schon länger. Im Juni dieses Jahres tauchte bei Weibo ein kurzes Video auf, das angeblich einen funktionierenden Prototypen zeigte.

Pikant aus Apple-Sicht: Die Forschungs- und Entwicklungsabteilung des reichsten Unternehmens würde von einem Herausforderer geschlagen, der für Budget-Geräte bekannt ist.

Wobei es sich keineswegs um ein Leichtgewicht handelt: Mit den Marken Vivo, OnePlus und Oppo zählt BBK Electro zu den fünf grössten Herstellern von Smartphones weltweit.

Andere Android-Hersteller könnten die Clear-ID-Technik lizenzieren und den Sensor in eigene Geräte verbauen.

(dsc, via Tech Radar)

Populäre Darknet-Suchmaschine stellt Betrieb ein

Die Darknet-Suchmaschine Grams geht am 16. Dezember vom Netz. Die nur über das Anonymisierungs-Netzwerk Tor erreichbare Webseite war 2014 lanciert worden. Der Betreiber bot eine Google nachempfundene Suchfunktion, um in den (illegalen) Angeboten von Darknet-Märkten zu stöbern.

Darüber hinaus waren gegen kleine Gebühren Zusatzdienstleitungen verfügbar, wie Auskünfte über die Zuverlässigkeit von Darknet-Händlern («Grams Infodesk») und Geldwäsche, respektive die Verschleierung der Herkunft von Bitcoins («Helix»).

Bild
screenshot: grams/deepdotweb.com

Der bis heute nur unter einem Pseudonym bekannte Betreiber gibt persönliche (und finanzielle) Gründe für die Schliessung des äusserst populären Darknet-Angebots an:

«It has been a wild ride.
I write to you all today with heavy heart. I have decided to take down Grams andall its' services one week from now. I have tried very hard to provide the best services on the darknet.
Lately it has been more difficult to do this. It has become too difficult to get the listings from the markets and to keep up on even routine maintenance of the site.
I have had a hard year personally and financially. This decision was not an easy one, but I believe it is what is best for me.
I hope for nothing but the best for all of you in the darknet world.»
Die Mitteilung des Grams-Betreibers trägt den Titel «So Long, and Thanks for All the Fish», eine Referenz an die berühmte Romanserie Per Anhalter durch die Galaxis.quelle: reddit

Die Grams-Schliessung ist eine weitere Hiobsbotschaft für Darknet-User, nachdem es in diesem Jahr mehrere erfolgreiche Ermittlungen gegen illegale Verkaufsplattformen gab. So wurde unter anderem das populärste deutschsprachige Darknet-Untergrundforum nach einer Razzia lahmgelegt. Und bekannte Drogenmärkte wie AlphaBay gingen offline.

Die Grams-Seite ist vorläufig noch mit dem Tor-Browser unter der URL grams7enufi7jmdl.onion zu erreichen. In Betrieb bleibt die «not Evil»-Suchmaschine (hss3uro2hsxfogfq.onion).

(dsc, via Deep Dot Web)

Adobe sahnt dank Cloud-Geschäft ab

Der US-Softwarekonzern Adobe hat dank einer florierenden Nachfrage nach seinen Clouddiensten Gewinn und Umsatz gesteigert. Der Gewinn erhöhte sich im vierten Quartal um rund 25 Prozent auf 501,5 Millionen Dollar, wie das Unternehmen am Donnerstag nach Börsenschluss mitteilte. Die Umsätze stiegen um ein Viertel auf 2,01 Milliarden Dollar.

Die Aktie des kalifornischen Unternehmens, das neben Angeboten für die Auslagerung von Computerdiensten ins Internet auch das bekannte Bildbearbeitungsprogramm Photoshop und die PDF-Dokumente-Software Acrobat Reader im Programm hat, stieg nachbörslich rund zwei Prozent.

Adobe hatte sein Geschäftsmodell von Lizenzverkäufen auf Web-Abos umgestellt, um kontinuierlichere und damit absehbarere Einnahmen zu erzielen.

(sda/reu)

Diese Begriffe wurden 2017 am häufigsten gegoogelt

Video: srf
DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
11 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
11
Russische Elitehacker greifen deutsche Parteien an – aus Gründen
Die Hackergruppe «Cozy Bear» mit Verbindungen zum russischen Auslandsgeheimdienst hat es offenbar auf die deutsche Politik abgesehen. Sie verschickten eine Schadsoftware per Mail.

Mehrere Parteien in Deutschland sind einem Medienbericht zufolge Ziel einer grossangelegten russischen Cyberattacke geworden. Laut einer am Freitag dem «Spiegel» vorliegenden Analyse der US-Sicherheitsfirma Mandiant versuchte die vom Kreml gesteuerte Hacker-Gruppierung «Cozy Bear», mehrere deutsche Parteien mit Schadsoftware anzugreifen.

Zur Story