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Facebook prüft Umgang von Gewaltbeiträgen

A makeshift memorial sits along a fence Monday, April 17, 2017, near where Robert Godwin Sr., was killed in Cleveland. Police said Steve Stephens killed Godwin on Sunday and posted the video on Facebo ...
Der Tatort in Cleveland.Bild: AP

Mord live auf Facebook: Der Social-Media-Konzern räumt Versagen ein – und will handeln

Die US-Polizei jagt noch immer den Mann, der seine Tat filmte und bei Facebook veröffentlichte. Der Social-Media-Konzern räumt Versagen ein.
18.04.2017, 04:4218.04.2017, 07:38
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Ein Video von einem Mord in Cleveland, das am Sonntag zwei Stunden lang online und über die Facebook-App zu sehen war, bringt den Social-Media-Giganten in Bedrängnis.

Der Polizei zufolge stellte der mutmassliche Täter das Video selbst ins Netz, auf dem zu sehen ist, wie er einen älteren Mann erschiesst. Die Fahndung nach ihm läuft mit Hochdruck.

Facebook hat derweil eine Überprüfung des Umgangs mit Gewaltvideos angekündigt. Die Verfahren müssten verbessert werden, teilte das US-Unternehmen am Montag mit. Allerdings wirft die Ankündigung grundsätzliche Fragen auf...

Es müsse für Nutzer einfacher werden, gefährliche Beiträge zu melden und die anschliessende Prüfung müsse schneller ablaufen. 

Der Vorfall liess Zweifel aufkommen, wie Facebook mit den Massen an hochgeladenen Daten aus aller Welt umgeht. Erstmals veröffentlichte Facebook eine detaillierte Auflistung der Ereignisse. Diese zeigt, dass Gewaltvideos problemlos hochgeladen und für andere verfügbar gemacht werden können. Erst wenn Inhalte von anderen Usern gemeldet werden, wird reagiert.

Facebook «muss besser werden»

In einem Beitrag im Facebook-Newsroom wird eine Timeline zu den tragischen Ereignissen angegeben:

Demzufolge postete der mutmassliche Täter drei Videos. Im ersten kündigte er an, einen Mord begehen zu wollen. Facebook zufolge wurde dies von niemanden gemeldet.

  • 11.09 AM — «First video, of intent to murder, uploaded. Not reported to Facebook.»
  • 11.11 AM — «Second video, of shooting, uploaded.»
  • 11.22 AM — «Suspect confesses to murder while using Live, is live for 5 minutes.»
  • 11.27 AM — «Live ends, and Live video is first reported shortly after.»
  • 12.59 PM — «Video of shooting is first reported.»
  • 01.22 PM — «Suspect’s account disabled; all videos no longer visible to public.»

Zwei Minuten später lud der Mann ein Video hoch, auf dem der Mord zu sehen ist. Gemeldet wurde dies von Facebook-Nutzern aber erst knapp zwei Stunden später. Das dritte mit dem Bekenntnis zum Mord wurde elf Minuten nach dem Mordvideo live übertragen. Dies sei kurz darauf gemeldet worden.

«Wir haben das Benutzerkonto 23 Minuten nach dem ersten Bericht über das Mordvideo und zwei Stunden nach der ersten Meldung überhaupt gelöscht. Wir wissen, dass wir da besser werden müssen», teilte Facebook mit.

(dsc/sda/reu, via Tech Crunch)

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5 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Nila
18.04.2017 07:57registriert September 2015
Da werden Leute Live ermordet und das einzige worüber wir uns Sorgen machen ist das Facebook sauber bleibt...

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