Der neue Firefox Quantum soll zwei Mal schneller sein, verspricht Mozilla. Das gilt allerdings nicht für alle Betriebssysteme.
Schöner, schlanker, schneller: Mit Firefox Quantum hat Mozilla einen verbesserten Browser veröffentlicht. Doch im Duell mit den härtesten Konkurrenten Google Chrome, Mircrosoft Edge und Opera zeigen sich Schwächen – vor allem für Smartphone-Nutzer.
Jörg Breithut / spiegel online
Mozilla gibt sich im Produktkampf mit Google nicht geschlagen: Mit der neuen Firefox-Version 57 namens Quantum haben die Entwickler den Browser deutlich überarbeitet. Websites bauen sich spürbar schneller auf als beim Vorgänger, Bilder und Videos laden flinker. Das Design ist schlank, die Oberfläche leicht zu bedienen. Beim Surfen merkt man kaum mehr einen Unterschied zum direkten Konkurrenten Google Chrome.
Schon seit längerem ringen die beiden Browser um die Nutzergunst, Google lag dabei zuletzt klar vorne. Vor sechs Jahren waren die beiden Browser mit einem Marktanteil von je 25 Prozent noch auf Augenhöhe, das sieht heute anders aus. Mittlerweile surfen 60 Prozent der Nutzer mit dem Google-Browser. Firefox belegt zwar immer noch den zweiten Platz vor Safari, Edge und dem Internet Explorer, kommt aber nur noch auf einen Marktanteil von etwa zwölf Prozent. Mit Quantum soll die Aufholjagd beginnen.
Doch wie schlägt sich Quantum im direkten Vergleich? Um die Leistungsfähigkeit der Browser zu vergleichen, haben wir Firefox beim Benchmark-Tool «Basemark Web 3.0» gegen Chrome antreten lassen. Das Online-Tool testet unter anderem, wie ein Browser mit Grafiken und 3D-Objekten im Netz zurechtkommt.
Im Test rotieren HTML-5-Flugzeuge über den Bildschirm, eine Landkarte wird herangezoomt und eine Tabelle in alle Richtungen verzerrt. Der Quantum-Browser erzielt auf einem Macbook Pro im Test am Ende einen Wert von 316 Punkten. Chrome schafft es auf 432 Punkte.
Während der Google-Browser einen besseren Wert bei der Darstellung von HTML-5-Elementen erreicht, kommt Firefox besser damit klar, responsive Websites in Echtzeit umzubauen, um sie auf Smartphones und Tablets anzuzeigen. Chrome erreicht beim Test einen Wert von 93 Prozent, Firefox mehr als 95 Prozent.
Beim Geschwindigkeitstest mit dem «Speedometer» verliert der neue Firefox deutlich gegen Chrome. Während der Google-Browser ein Web-Formular mehr als hundertmal pro Minute ausfüllt, schafft Firefox den Test nur etwa 60-mal. «Speedometer» testet unter anderem, wie schnell der Browser auf Schnittstellen zugreift und Javascript-Befehle ausführt. Laut den Entwicklern simuliert die Software vor allem solche Abläufe, die bei Facebook und Twitter häufig vorkommen.
Firefox Quantum gibt es eingeschränkt auch für iOS- und Android. Die neuste Firefox-Version 57 für Android enthält einige Design-Verbesserungen, die neue Rendering-Engine Quantum, die Firefox massiv schneller macht, ist allerdings noch nicht vollständig aktiv und die Unterstützung für mehrere Prozessorkerne fehlt ebenfalls noch. Die gegenüber Windows, Mac und Linux fehlenden Funktionen werden mit den nächsten Updates auch für Android verfügbar sein. Schlechter sieht es für iPhone- und iPad-Nutzer aus: Firefox Quantum für iOS nutzt Apples Safari-Webkit-Engine, da Apple Drittanbietern wie Mozilla, Google oder Microsoft die Nutzung der eigenen Rendering-Engine auf iOS untersagt. «Es ist für uns nicht möglich, Quantum-Features auf iOS verfügbar zu machen», schreibt Mozilla. Firefox Quantum für iOS bekommt zwar ebenfalls das neue Design, wird aber kaum schneller werden. (oli)
Auch wenn die Zahlen für Chrome sprechen: Beim alltäglichen Surfen im Netz zeigt sich, dass Mozilla mit Quantum einen würdigen Chrome-Gegner ins Rennen geschickt hat. Das könnte nicht nur den Konkurrenzkampf beleben, sondern Mozilla auch weiter eine wichtige Einnahmequelle sichern.
Denn damit ihr Produkt einen Platz als Standard-Websuche im Firefox-Browser bekommt, sind die Onlinekonzerne bereit, viel Geld auszugeben – da kaum jemand die Einstellung verändert. In den vergangenen Jahren zahlte Yahoo jährlich rund 300 Millionen Dollar dafür, die Standard-Suchmaschine bei Firefox in den USA zu sein. Vor einigen Tagen ist Google wieder als Partner eingestiegen.
Wie viel Geld der Suchmaschinenkonzern dafür bezahlt, damit die Firefox-Nutzer wieder mit Google suchen, ist nicht bekannt. Allein im vergangenen Quartal gab Google aber insgesamt 2.4 Milliarden Dollar dafür aus, dass die eigene Suche auf Tablets, Mobiltelefonen und Computern bevorzugt behandelt wird.
Chrome und Edge werden beliebter, Safari stagniert und der Internet Explorer sowie Firefox verlieren Nutzer. bild: statista
7,921 Votes zu: Welchen Browser verwendest du am häufigsten?
Video: watson
Nintendos neue Konsole Switch bricht Verkaufsrekerode, der Online-Dienst der Switch startet im September, Mario kommt als Animationsfilm ins Kino und ach ja, Nintendo bringt endlich «Mario Kart» auf Smartphones.
Es sind News, die wohl jeden Nintendo-Fan begeistern dürften: Der japanische Spielegigant hat soeben verkündet, dass man die seit über 25 Jahren populäre Spieleserie «Mario Kart» zum ersten Mal auf Smartphones bringen wird.
Auf Twitter schreibt Nintendo, dass «Mario Kart Tour» für Smartphones in Entwicklung sei und das Spiel bis spätestens März 2019 erscheinen wird.
Nintendo entwickelt seine Spiele seit 2015 auch für Smartphones. Der grösste Mobile-Hit der Japaner war bislang «Super Mario …