Mods sind von Fans erstellte Erweiterungen für Games, die für mehr Variation sorgen. Bild: nexusmods
Die PC-Spieleplattform Steam hat vor Kurzem für das Rollenspiel «Skyrim» kostenpflichtige Mods eingeführt. Nach einem riesigen Aufschrei der Community wurde die Funktion wieder eingestampft. Zwei Mod-Entwickler erklären, wie sie dazu stehen.
Das Internet ist in Aufruhr. Nachdem Valve, die Firma hinter Steam, am 23. April für das Spiel «Skyrim» die Möglichkeit für Modder eingeführt hatte, Geld für ihre Produkte zu verlangen, brach die Hölle los. Die eine Hälfte wirft dem Unternehmen Geldgier vor und befürchtet, dass die User-generierten Zusatzinhalte plötzlich von billigen Ramschprodukten überflutet werden. Die andere Hälfte findet die finanzielle Entschädigung für die Künstler und Hobby-Entwickler fair und pocht darauf, dass es jedem selber überlassen sei, einen Mod zu kaufen oder nicht.
Der «Skyrim»-Mod «Protest sign: No paying for mods» steht derzeit hoch im Kurs. Bild: steam
Fakt ist, dass Valve die bezahlten Mods am Montag bereits wieder eingestampft hat und allen Käufern das Geld zurückerstatten wird. Einen Tag zuvor sah sich Valve-Chef Gabe Newel noch genötigt, auf Reddit Rechenschaft abzuliefern. Man werde sich jetzt erstmal durch die Lastwagenladung Feedback kämpfen, schreibt das Unternehmen in einer Mitteilung. «‹Skyrim› war vermutlich nicht der richtige Einführungsort. Wir denken, dass wir das Ziel ziemlich weit verfehlt haben, auch wenn wir der Meinung sind, dass sich hier irgendeine nützliche Funktion verbirgt.»
Auch nach Valves Rückzieher ist die Debatte längst nicht abgeklungen. Garry Newman, der Mann hinter dem populären «Half-Life 2»-Mod «Garrys Mod» erklärte unlängst: «Als ich meinen Mod plötzlich verkaufte, waren alle wütend, bis sie merkten, dass das Produkt dadurch wesentlich besser wurde». Sein Mod habe ihm eine zehnjährige Karriere beschert und eine Firma mit über 30 Angestellten.
Wir haben selbst zwei Mod-Entwickler befragt, was sie von der ganzen Geschichte halten.
Pro: James «Jimo» Ives ist ein britischer Webentwickler, der nebenbei auch Mods für Spiele wie «Dota 2» und «Skyrim» entwirft. Er gehörte zu den ersten, die Geld verlangten. Als Reaktion darauf erhielt er zahlreiche Todesdrohungen und beleidigende Kommentare.
James hat für einen Mod «Half-Life» mit «Skyrim» gekreuzt. bild: steam
Kontra: Dem gegenüber steht John Skyrim, ebenfalls ein britischer Modder. Er findet, Mods müssen gratis sein, denn ohne sie würde heute niemand mehr «Skyrim» spielen.
Ein Screenshot von Johns Mod «Deathwing Inspired Alduin Reloaded». bild: steam
Freuen über Valves Entscheidung werden sich auch die Unterzeichner der Online-Petition gegen bezahlte Mods. Über 130'000 digitale Unterschriften sind zusammengekommen. Welchen Einfluss sie auf Valves Entscheidung hatten, ist unklar. Ob und wann das Unternehmen die Kaufoption wieder einführt, bleibt abzuwarten.