Eine Woche vor dem Start von Apples Streamingdienst Apple Music hat Google seinen Musikdienst Google Play Music um ein neues Angebot erweitert. Wie der Konzern am Dienstag mitteilte, gibt es den Dienst ab sofort auch in einer werbefinanzierten Gratisversion. Allerdings vorerst nur in den USA. Updates der entsprechenden Apps für Android und iOS sollen noch in dieser Woche veröffentlicht werden.
Ähnlich wie man es von anderen Gratisangeboten kennt, hat man die Wahl zwischen verschiedenen Musikkanälen, die etwa nach Genre, Stimmung, Aktivität oder Jahrzehnt sortierte Spartenradios bieten. Ausserdem soll es möglich sein, einen Musiker, ein Album oder einen Song auszuwählen, auf dessen Basis dann ein persönlicher Kanal mit ähnlicher Musik erstellt wird.
Die Einteilung in Kanäle oder Sender ist nicht neu. The Verge weist darauf hin, dass zahlenden Google-Play-Nutzern diese Funktion schon seit vergangenem Jahr zu Verfügung steht. Im Juli 2014 hatte Google den Musiksortierdienst Songza gekauft und in sein Angebot eingebaut.
Allerdings, so The Verge weiter, gibt es eine Einschränkung. Google-Play-Nutzer hätten, anders als etwa bei Spotify, nie die Kontrolle darüber, welche Titel genau abgespielt würden. Nach Meinung des zuständigen Produktmanagers Elias Roman kommt es den Hörern auch gar nicht darauf an, sie würden den Dienst eher als Berieselung im Hintergrund nutzen: «Sie wollen tolle Musik hören, die zur Stimmung passt. Aber sie wollen nicht zu viele Knöpfe drücken.»
Da das Angebot zunächst nur auf die USA begrenzt ist und Google keine Angaben zur Einführung in weiteren Ländern macht, gucken Schweizer Nutzer erst einmal in die Röhre. Wer sich von einem Computer ausserhalb der USA in den Dienst einzuwählen versucht, erhält nur den Hinweis, der Dienst sei nicht verfügbar.
Allerdings scheint es trotzdem eine Möglichkeit zu geben, Googles neuen Service über Umwege auch in der Schweiz zu testen. Dazu benötigt man eine sogenannte VPN-Verbindung, die dem Dienst eine IP-Adresse aus den USA vorgaukelt. Caschys Blog gibt den Rat, es mit Browser-Erweiterungen wie ZenMate zu probieren. Mit einer voreingestellten US-IP-Adresse sei die Registrierung kein Problem, danach könne das Angebot auch in der Schweiz genutzt werden und sei sogar in deutscher Fassung verfügbar. (meu)