Digital
Google

Google hilft US-Militär beim Drohnen-Krieg – dagegen wehren sich die eigenen Mitarbeiter

Bild
bild: United States Air Force

Google hilft US-Militär beim Drohnen-Krieg – dagegen wehren sich die eigenen Mitarbeiter

16.05.2018, 15:0616.05.2018, 15:31
Mehr «Digital»

Mitarbeitende von Google haben ihren Arbeitgeber aufgerufen, sich vom «Geschäft mit dem Krieg» fernzuhalten. Google müsse klar erklären, dass weder der Konzern noch seine Subunternehmen «jemals Kriegstechnologie herstellen», heisst es in einer von rund 4000 Angestellten unterzeichneten Petition.

Darin fordern die Beschäftigten Google auf, Drohnenprogramme des US-Militärs nicht mithilfe künstlicher Intelligenz zu verbessern. Dem Internetportal Gizmodo zufolge reichten bereits mehrere Entwickler aus ethischen Gründen ihre Kündigung ein.

Hintergrund der Proteste ist das sogenannte «Project Maven», bei dem laut US-Medien intelligente Algorithmen bei der Erkennung und Unterscheidung von Menschen in Drohnenvideos für das Pentagon zum Einsatz kommen. «Wir fordern, dass das ‹Project Maven› gestoppt wird. Wir glauben, dass Google nicht im Geschäft mit dem Krieg sein sollte», heisst es in der Petition.

Ethische Rahmenbedingungen gefordert

Das Unternehmen war am Dienstag für eine Stellungnahme zunächst nicht zu erreichen. Unterstützung für die Petition kam von der US-Bürgerrechtsorganisation Electronic Frontier Foundation (EFF) und dem International Committee for Robot Arms Control (ICRAC), das sich dafür einsetzt, die militärische Nutzung von Robotern zu begrenzen.

EFF und ICRAC riefen dazu auf, eine ernsthafte Debatte über die Notwendigkeit ethischer Rahmenbedingungen für die Nutzung künstlicher Intelligenz in der Waffentechnik zu führen. Diese Debatte sei von entscheidender Bedeutung und müsse international geführt werden.

Firmen wie Google müssten sich der Folgen ihres Handels bewusst sein und von den Militärvertretern Verhaltensstandards und Verantwortlichkeit einfordern – ebenso wie von sich selbst. (sda/afp)

Kurzfilm warnt vor kleinen Killer-Drohnen

Video: Angelina Graf
DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
5 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
5
Das steckt hinter den merkwürdigen Tonband-Anrufen, die Tausende Schweizer erhalten
Seit Wochen rollt eine neue Welle betrügerischer «Tonband»-Anrufe im Namen angeblicher Polizeibehörden über die Schweiz: Wie die Kriminellen vorgehen, was sie wollen und wie man sich davor schützt.

Schweizerinnen und Schweizer werden seit Monaten massenhaft mit Anrufen von Fake-Polizisten belästigt. Dabei ruft nicht mehr ein Mensch an, sondern eine «Maschine». Das erlaubt den Kriminellen, ihr betrügerisches Geschäftsmodell zu intensivieren. In den letzten Wochen hat die jüngste Angriffswelle alle Rekorde gebrochen, meldet das Bundesamt für Cybersicherheit.

Zur Story