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Twitter findet Accounts mit Propaganda-Verbindungen zu Russland

Twitter findet Accounts mit Propaganda-Verbindungen zu Russland

29.09.2017, 01:4829.09.2017, 06:50
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Nach der Social-Media-Plattform Facebook hat nun auch der Kurznachrichtendienst Twitter rund 200 mutmasslich aus Russland gesteuerte Profile gefunden, die Stimmungsmache in den USA betrieben haben sollen.

Der Kurznachrichtendienst entdeckte dabei zunächst 22 Accounts, die direkt zu den von Facebook ausgemachten 450 verdächtigen Profilen gehörten. Mit ihnen verbunden gewesen seien 179 weitere Twitter-Konten. Diejenigen von ihnen, die gegen Nutzungsregeln von Twitter verstiessen, seien blockiert worden, teilte Twitter am späten Donnerstagabend mit.

Unklar blieb allerdings, inwieweit Twitter mit seinen Untersuchungen über eine Prüfung im Umfeld der von Facebook gefundenen Profile hinausging.

Eigene Tweets bewerben

Ausserdem veröffentlichte Twitter Informationen zur Werbeaktivität des TV-Senders Russia Today, der als ein Sprachrohr für den Kreml im Westen gilt. Demnach kauften drei Profile von Russia Today im vergangenen Jahr bei Twitter Anzeigenplatz für gut 274'000 Dollar. Sie bewarben damit 1823 Tweets, die auf den US-Markt gerichtet waren. Dabei handelte es sich laut Twitter vor allem um Tweets mit Verweisen zu Nachrichtenbeiträgen von RT.

Anzeigen bei Twitter funktionieren zum Beispiel so, dass man seine Tweets mehr Nutzern oder bestimmten Zielgruppen anzeigen lassen kann.

Twitter's Colin Crowell, head of global public policy, arrives for the closed door meeting with the House Intelligence Committee on Capitol Hill, Thursday, Sept. 28, 2017 in Washington. Officials ...
Twitter-Manager Colin Crowell am 28. September 2017 vor dem Meeting mit Kongress-Abgeordneten.Bild: AP/AP

Twitter hatte am Donnerstag hinter verschlossenen Türen im US-Kongress über die Erkenntnisse informiert. Senator Mark Warner, der dem Geheimdienstausschuss vorsitzt, zeigte sich danach sehr unzufrieden. Der Bericht von Twitter sei enttäuschend gewesen und zeigte fehlendes Verständnis für den Ernst des Problems, kritisierte er. (sda/dpa)

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