Wann hast du das letzte Mal eine Visitenkarte aus deinem Portemonnaie gekramt, um die Telefonnummer davon abzutippen? Richtig, noch nie das ist wohl schon eine Weile her. Denn es geht ja auch viel schneller, die Person (oder das Geschäft) zu googeln und anschliessend auf «anrufen» zu tippen. Trotzdem lassen wir Menschen keine Gelegenheit aus, die kleinen Kärtchen untereinander auszutauschen.
Und dann bewahren wir sie alle ordentlich auf, als bestünde die Gefahr, dass wir die betreffende Person sonst NIE WIEDER ausfindig machen könnten.
Die meisten Menschen planen ihre Termine mit Hilfe ihres Smartphones. Ist ja auch praktisch, weil man das eigentlich eh immer dabei hat. Es gibt aber auch noch Leute (wie mich), die ohne ihre echte Agenda – also dieses Büchlein mit den Seiten aus echtem Papier – völlig aufgeschmissen sind.
Zugegeben, es gibt Berufe, bei denen es völlig berechtigt ist, dass man einen Taschenrechner auf dem Schreibtisch stehen hat – und diesen auch benutzt. Für die kleinen Rechenaufgaben, die alle anderen Menschen im Alltag zu lösen haben, reicht aber im Normalfall der Kopf oder das Smartphone. Trotzdem steht auch bei mir auf dem Schreibtisch ein Taschenrechner. Warum? Keine Ahnung. Weil er eben einfach dazu gehört.
Gib es zu, während du darauf wartest, dass die Pasta endlich fertig wird, greifst du ohnehin mindestens einmal zu deinem Smartphone, um irgendwas nachzuschauen. Dort könntest du also gleich auch noch die Timer-Funktion für die Spaghetti aktivieren. Trotzdem benutzt du lieber die Eieruhr.
Irgendwie finden wir's alle ein bisschen doof, aber irgendwie machen wir's dann trotzdem auch: Ferienfotos auf Facebook oder Instagram posten. Nur schon, um allen anderen eine lange Nase zu machen. Unsere Freunde und Verwandten wissen also,...
Eigentlich gibt es also keinen Grund mehr, Ansichtskarten zu verschicken, denn das, was man darauf schreiben würde, wissen ohnehin längst alle. Und wir tun es trotzdem. Weil man es immer getan hat. Und wir werden es auch weiterhin tun.
Auch dieses Teil könnte längst in Rente gehen, denn mein Smartphone erfüllt mit seiner Sprachaufnahme-Funktion exakt denselben Zweck. Und trotzdem kann ich mich von dem kleinen blauen Gerät nicht trennen. Wenn ein besonders wichtiges Interview ansteht, traue ich meinem Smartphone ohnehin nicht über den Weg. Das stürzt doch bestimmt mitten im Gespräch ab! Da verlass ich mich also lieber auf das Vorkriegsmodell, für das meine Cousine extra mal eine kleine Schutzhülle genäht hat.
Inzwischen gibt es genügend Apps, mit denen man Dokumente so exakt einlesen kann, dass man dafür sicher keinen Scanner mehr braucht. Trotzdem steht ein solches Gerät noch immer in genügend Haushalten und Büros rum.
Man hätte meinen können, dass der Teletext spätestens mit der flächendeckenden Verbreitung des Internets stirbt. Dem ist nicht so. Im Gegenteil: Es gibt sogar Teletext-Apps (!!!) und ich kenne es gibt Leute, die diese auch noch nutzen. Ja, genau, du liest ganz richtig: Es gibt Menschen, die ihr Smartphone in die Hand nehmen, um auf solchen Seiten Infos zu finden:
Du hast doch bestimmt auch noch so eine tolle Stereoanlage zu Hause rumstehen. Wahrscheinlich ist sie CD-Player, Kassetten-Recorder und Radio in einem. Blöd nur, dass du dir seit Ewigkeiten keine CDs – geschweige denn Kassetten – mehr gekauft hast. Weil das Teil aber so tolle Boxen hat (und ausserdem schweineteuer war), hast du dir ein Verbindungskabel gekauft. Jetzt hängst du dein Smartphone dran und nutzt die Anlage als Boxen. Bravo.
Erst wurde die analoge Kamera von der Digital-Kamera abgelöst, dann hat das Smartphone auch sie überflüssig gemacht. Seitdem sind es eigentlich nur noch Hobby- und Berufsfotografen, die Kameras mit Filmen verwenden, die man anschliessend entwickeln muss. Doch ausgerechnet das noch ältere Produkt – die Polaroid-Kamera – hat die digitale Revolution überlebt und erfreut sich noch heute grosser Beliebtheit.
Hihi, sorry. Der musste sein.