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13 Dinge, die jeder Mac- und Windows-Nutzer über Microsofts neuen Laptop-Killer wissen muss

Das ist es also: Das Surface 3 von Microsoft. Ich konnte es vor dem Verkaufsstart ausgiebig testen. Bild: watson

13 Dinge, die jeder Mac- und Windows-Nutzer über Microsofts neuen Laptop-Killer wissen muss

Ab heute steht das Surface 3 in den Läden. Ein Tablet, das sich im Handumdrehen in einen kleinen, mobilen Laptop verwandeln lässt. Was es taugt, zeigt unser Test.
07.05.2015, 10:0808.05.2015, 12:01
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Das Surface sei Tablet und Notebook in einem, versprach die nette Dame von Microsoft, als sie mir das Testgerät aushändigte. Ein verführerisches Versprechen, das man zunächst nicht so recht glauben will. Gibt es einen Haken oder hat Microsoft gerade das Rad neu erfunden?

Kommen wir daher ohne Umschweife zu den praktischen Befunden meines Erfahrungsberichts.

1. Was taugt das Surface als Notebook?

Tatsächlich. Die Tastatur dockt mit einem lauten Klicken fest an der magnetischen Unterseite des Tablets an. Der Klappständer ist ruckzuck ausgefahren und in weniger als fünf Sekunden hat sich das Surface-Tablet in ein Surface-Notebook transformiert. It just works.

Das Surface (rechts) ersetzt MacBook, iPad und Notizblock, behauptet Microsoft.
Das Surface (rechts) ersetzt MacBook, iPad und Notizblock, behauptet Microsoft.bild: microsoft

Als designierter Notebook-Killer macht das Surface eine gute Falle. Es wiegt nur rund halb so viel wie das MacBook Air und andere leichte Notebooks. Die angegebene Akkulaufzeit von bis zu zehn Stunden scheint etwas optimistisch, ist aber natürlich stark vom Nutzungsverhalten abhängig.

Klar, gute und teure Notebooks sind deutlich schneller als das Surface, das sich mit einem energiesparenden Tablet-Prozessor begnügen muss. PC-Gamer sind hier an der falschen Adresse, für Büroarbeiten (Word, E-Mail etc.) oder surfen im Internet reicht die Power problemlos. 

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Das Surface 3 ist ein 10,8 Zoll grosses, 622 Gramm leichtes Notebook, das sich auch als Tablet nutzen lässt, wenn man die magnetisch andockbare Tastatur ablöst.gif: gizmodo

2. Was taugt das Surface als Tablet?

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So sehr das Surface mit Windows 8.1 als Notebook glänzt, ein richtig gutes Tablet, das ich jedem empfehlen könnte, ist es nicht. Wer ein klassisches Tablet sucht, wird mit einem Android-Gerät oder dem iPad vermutlich glücklicher. Die neusten Tablets der Konkurrenz sind noch eine Spur schlanker und leichter als das Surface und haben das weit bessere App-Angebot. Umgekehrt lassen sich auf dem Surface 3 alle klassischen Windows-Programme installieren. Das macht allerdings nur Sinn, wenn man das Surface als Laptop nutzt.

Nicht falsch verstehen: Wer mit dem Surface vor allem (mobil) arbeiten möchte und es nur sporadisch als Tablet nutzt, kann bedenkenlos zugreifen. Am elf Zoll grossen Tablet gibt es technisch kaum etwas zu bemängeln. Verarbeitungsqualität, Display, Akkulaufzeit: Alles tipptopp. Aber Windows 8.1 und auch das im Sommer kommende Windows 10 überzeugen als Notebook-Betriebssystem weit mehr als auf dem Tablet.

Das Surface kann auch als Windows-Tablet genutzt werden. Für viele dürften aber Android-Tablets und das iPad intuitiver zu bedienen sein.Bild: watson

3. Kann es mein Notebook UND Tablet ersetzen?

Es kommt ganz drauf an, wofür du das Surface primär brauchst: Ja, es kann Notebook und Tablet ersetzen, wenn du einen äusserst leichten, ausreichend schnellen und bezahlbaren Laptop-Ersatz möchtest und das Gerät nur gelegentlich als Tablet brauchst. Das Surface mit Windows ist dem iPad oder Android-Tablets als Arbeitsgerät überlegen, macht als Tablet aber nur beschränkt Spass. Kurz gesagt:

«Das Surface ist ein ausgezeichneter Notebook-Ersatz, aber nur ein mässiges Tablet.»

Gut versteckt unter dem Klappständer auf der Rückseite befindet sich der Einschub für eine micro-SD-Speicherkarte. Der interne Speicher (64 oder 128 GB) kann so maximal um 128 GB erweitert werden. Über den USB-Port lässt sich zudem eine externe Festplatte oder ein USB-Stick anschliessen. Das Surface lässt sich an einen Monitor anschliessen und gar mit einem Handy-Ladekabel aufladen.

Die Anschlüsse von oben nach unten: Mini Display Port (Anschluss für Monitor), USB 3.0 Port, MicroUSB-Ladeanschluss, Einschub für Speicherkarte und die Kopfhörerbuchse.
Die Anschlüsse von oben nach unten: Mini Display Port (Anschluss für Monitor), USB 3.0 Port, MicroUSB-Ladeanschluss, Einschub für Speicherkarte und die Kopfhörerbuchse.Bild: watson

4. Ist es sexy? 

Aluminium hin, Glas her: Wen kann diese Rückseite aus Magnesium nicht verzücken? Hervorheben muss man die Haptik. Das Tablet sieht nicht nur chic aus, es ist auch gut verarbeitet und macht einen robusten Eindruck. Das Surface wird von Generation zu Generation etwas leichter und dünner, am grundlegenden Design hat Microsoft seit dem ersten Surface aber nicht gerüttelt – zurecht.

Das Surface ist Microsofts Vorzeigeprodukt und entsprechend hochwertig verarbeitet.
Das Surface ist Microsofts Vorzeigeprodukt und entsprechend hochwertig verarbeitet.Bild: watson

5. Was taugt die Tastatur? 

Überraschung! Auf der schlanken Tastatur, die zugeklappt als Displayschutz dient, tippt es sich von Anfang an wie auf meinen PC- und MacBook-Tastaturen. Die Tastatur lässt sich magnetisch an- und abdocken, was in der Praxis mühelos gelingt. Die Qualität hat allerdings ihren Preis: 150 Franken extra kosten die Cover-Tastaturen, die in Rot, Blau und Schwarz erhältlich sind.

Microsoft hat die Tastatur gegenüber der ersten Surface-Generation deutlich verbessert. Im Dunkeln sind die Tasten beleuchtet.
Microsoft hat die Tastatur gegenüber der ersten Surface-Generation deutlich verbessert. Im Dunkeln sind die Tasten beleuchtet.

6. Wie gut ist das Touchpad?

Das Touchpad reagiert einwandfrei. Mein einziges Problem: Ich bin mich seit Jahren an das grössere Touchpad meines MacBooks gewöhnt. Das kleinere Touchpad nervt daher am Anfang, weil ich ständig am Rand anstosse. Ich kann mir aber gut vorstellen, dass ich mich rasch an die kleinere Touchfläche gewöhnen würde.

Das Touchpad reagiert gut, ist aber etwas klein geraten.
Das Touchpad reagiert gut, ist aber etwas klein geraten.Bild: watson

7. Wie lang hält der Akku? 

Durchschnittlich lang, sprich je nach Nutzungsintensität bis zu zehn Stunden. Für ein Tablet sind die von Microsoft versprochenen zehn Stunden in Ordnung. Es gibt allerdings Notebooks, die deutlich länger durchhalten.

Das Display lässt sich in drei fixen Winkeln aufstellen.
Das Display lässt sich in drei fixen Winkeln aufstellen.Bild:  watson

8. Erhält es das Update auf das neue Windows 10? 

Das Surface 3 wird mit Windows 8.1 ausgeliefert. Voraussichtlich im Sommer erhält es das Gratis-Upgrade auf Windows 10. Das neue Windows bringt unter anderem das Startmenü zurück und markiert das Debüt des brandneuen Edge-Browsers, der den Internet Explorer ablösen wird.

Nebst den Apps aus dem Windows Store können auf dem Surface 3 alle Windows-Programme wie zum Beispiel Microsoft Office (Word, Excel etc.), iTunes, Firefox, Chrome oder Photoshop installiert werden. 

Das Surface 3 mit einer Vorschauversion von Windows 10.
Das Surface 3 mit einer Vorschauversion von Windows 10.Bild: watson

9. Welche Apps erhalte ich gratis zum Surface? 

Im Lieferumfang enthalten ist unter anderem ein Jahresabo für Office 365 mit Word, Excel, Powerpoint und Outlook. Als nützlich erweist sich auch die ebenfalls vorinstallierte Notizen-App OneNote.

Windows 10 mit dem neuen Startmenü: Unten links ist der Startknopf zu sehen. Apps, Webseiten und mehr lassen sich als Kacheln am Startmenü anheften. 
Windows 10 mit dem neuen Startmenü: Unten links ist der Startknopf zu sehen. Apps, Webseiten und mehr lassen sich als Kacheln am Startmenü anheften. Bild:  watson

10. Wofür ist der Stift gut?

Grafiker, Musiker und alle, die ihre Dokumente rasch von Hand mit Skizzen und Text ergänzen wollen, dürften ihren Spass am Surface-Stift haben. Ich habe ihn nur kurz ausprobiert und verzichte daher auf ein Urteil. Vermutlich dürften viele Surface-Nutzer ganz gut ohne den Stift auskommen, der für 50 Franken als Zubehör gekauft werden kann.  

Musiker könnten ihre Songs mit dem Stift direkt auf dem Surface komponieren. 
Musiker könnten ihre Songs mit dem Stift direkt auf dem Surface komponieren. bild: blog.surface
Dokumente lassen sich mit handschriftlichen Ergänzungen versehen.
Dokumente lassen sich mit handschriftlichen Ergänzungen versehen.bild: microsoft

11. Ist es nicht zu teuer? 

Die Basisversion mit 64 GB Speicher und 2 GB Arbeitsspeicher kostet 579 Franken – ohne Tastatur und Stift. Das 128-GB-Modell mit 4 GB Arbeitsspeicher schlägt ohne Zubehör mit 699 Franken zu Buche. Da das Surface nur mit Tastatur (150 Franken Aufpreis) Sinn ergibt, legt man mindestens 729, beziehungsweise 849 Franken hin. Für diesen Preis erhält man auch ein gutes Notebook.

Microsoft wurde zurecht dafür kritisiert, dass die Tastatur separat gekauft werden muss. Dies kann dem Nutzer künftig aber auch zum Vorteil gereichen. Wer später ein neues Surface kauft, kann die einmal gekaufte Tastatur mit grösster Wahrscheinlichkeit wiederverwenden.

Ich habe das teurere Modell mit 4 GB Arbeitsspeicher und 128 GB Speicher getestet. Es läuft flüssig, ist aber keine Rakete.
Ich habe das teurere Modell mit 4 GB Arbeitsspeicher und 128 GB Speicher getestet. Es läuft flüssig, ist aber keine Rakete.Bild: watson

12. Und was kostet das Zubehör? 

  • Tastatur-Cover: 150 Franken (blau, rot, schwarz)
  • Stift: 50 Franken
  • Dockingstation: 230 Franken
Mit der Dockingstation lässt sich das Surface mit beliebigen Geräten wie Monitor, Tastatur, Maus, Drucker etc. verbinden und so quasi in einen Desktop-PC verwandeln.
Mit der Dockingstation lässt sich das Surface mit beliebigen Geräten wie Monitor, Tastatur, Maus, Drucker etc. verbinden und so quasi in einen Desktop-PC verwandeln.bild: microsoft

13. Soll ich es kaufen? 

Ich sag's mal so: Das Surface 3 ist nicht günstig, insbesondere mit Tastatur und Stylus. Umgekehrt kann es durchaus das Tablet und das Notebook ersetzen. So gesehen kann man mit dem Allroundgerät Geld sparen. 

Wer kein gewaltiges Budget hat und primär ein Arbeitsgerät will und nur in zweiter Linie ein Tablet, ist beim Surface 3 richtig. Es wurde für Schüler, Studenten und allgemein für Menschen entwickelt, die mobil arbeiten müssen und dabei möglichst wenig Gewicht mit sich tragen wollen. Diesen Zweck erfüllt es voll und ganz. Wer sein Notebook fast immer zuhause oder im Büro nutzt, sollten sich meiner Meinung nach eher ein klassisches Notebook holen, welches für das gleiche Geld mehr bietet. 

Was mir am Surface 3 gefällt: 

  • Für einen Laptop extrem leicht
  • Sowohl Windows-Programme als auch -Apps nutzbar
  • Design, Verarbeitung, viele Anschlüsse
  • Gute Tastatur
  • Speicher mit microSD-Karte erweiterbar
  • Der Stift ist ein nettes Gimmick

Was mir nicht gefällt:

  • Für einen Laptop mässig schnell (grafisch anspruchsvolle PC-Spiele überfordern das Surface 3)
  • Für ein Tablet eher schwer
  • Weniger Apps als das iPad und Android-Tablets
  • Teure Tastatur muss separat gekauft werden
  • Nur WLAN-Modell verfügbar. Mobilfunkversion mit 4G/LTE folgt im Spätsommer
Bild
Bild:  watson

Das Surface 3 in Zahlen

  • Prozessor: Intel Atom x7-Z8700 Quad-Core Prozessor (1,6 GHz; im Burst bis 2,4 GHz) 
  • Display: 10,8 Zoll Full HD (1920×1280 Pixel); Seitenverhältnis 3:2
  • Akkulaufzeit: bis zu 10 Stunden 
  • Kamera: 3,5 Megapixel Frontkamera; 8 Megapixel Rückkamera mit Autofokus 
  • Anschlüsse: USB 3.0; Mini Display Port; Ladeanschluss Micro USB; 3,5 mm Headset 
  • Konnektivität: WiFi (a/b/g/n/ac); Bluetooth 4.0 
  • Software: Windows 8.1 (Windows 10 Update kostenlos sobald verfügbar); 1 Jahr Office 365 
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46 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Hand-Solo
07.05.2015 11:13registriert März 2014
DAS Argument für das Surface 3 ist meiner Meinung nach der Stift!
Er liegt super in der Hand, er ist präzise, er ist druckempfindlich.
Er hat drei Tasten, mit einer aktiviert man den "Radiergummi" mit der zweiten hat man ein Auswahlwerkzeug.
Per klick auf den dritten (Den violetten oben, welcher auch auf den Fotos im Bericht, zu sehen ist) öffnet isch One Note. Letzteres funktioniert sogar aus dem Standby (Mit eingeschränkten Funktionen) innerhalb Sekundenbruchteilen. Es ersetzt also auch ziemlich effizient den Notizblock, Sehr cool.
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dr_very_evil
07.05.2015 12:19registriert Januar 2014
Ich hab das Surface Pro und es ist noch inmer das beste Gerät, das ich je gekauft habe: Ein Notizbuch (OneNote - perfekt), eine Arbeitsstation, ein Tablet, auf dem ich jedes Windows-Programm installieren kann. Das Surface 3 ist sicher besser als jedes iPad (weil: Office, super Tastatur, Mauskompatiben, Screencast an ext. Monitore zum Filme schauen etc.) - aber ich warte auf's Surface Pro 4 für das "grosse" Update und einen vollen PC in Tablet-Form, .
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Mooogadelic
07.05.2015 12:38registriert Mai 2014
"13 Dinge die JEDER Mac- und Windowsnutzer... KILLERLAPTOP ...wissen MUSS"

Äh. Guter Bericht. Armselige Schlagzeile.
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