Der steile Aufstieg von Nikolaj Hviid begann vor mehr als drei Jahren in einem Keller in der Nähe Münchens. Seine Idee: Einen Mini-Computer fürs Ohr zu entwickeln – den Dash.
Alles Wissenswerte erfährst du im Video:
Hviid sammelte über das damals grösste Fundraising-Projekt Europas rund drei Millionen Euro, gründete die Firma Bragi und begann mit der Arbeit an einem serienreifen Produkt.
Heute unterstützen mehr als 200 Mitarbeiter aus 41 Nationen den 42-jährigen Vater von drei Kindern bei diesem Vorhaben. Und der Firmengründer ist natürlich voll überzeugt von seinem Produkt:
Samsung hat im Juni die kabellosen Ohrhörer Gear IconX lanciert, Apple zieht nach und will die erste Generation AirPods laut eigenen Angaben Mitte Oktober herausbringen.
Unternehmer Hviid nimmt den Mund ziemlich voll:
Der Bragi-Gründer, ein gebürtiger Däne, lebt seit 1999 in Deutschland. Und von hier aus ärgert er die globalen Hightech-Grössen wie Samsung und Apple. «Apple und Samsung haben eine immense Marktpräsenz – wir waren aber zuerst. Wir haben schon vor drei Jahren mit diesem Produkt angefangen und mit dem klaren Ziel, dass wir den Markt wandeln wollen.»
Hviid hat eine ganz klare Vision, wie Mensch und Maschine in Zukunft miteinander interagieren: «Tragbare Computer werden beeinflussen, dass wir natürlicher mit Computern umgehen, also nicht unbedingt auf einem Display tippen, sondern dass wir mit Computern sprechen können, dass die Computer verstehen, wo wir sind, was wir machen, wie wir darauf reagieren, und uns dabei auch helfen können.»
Neben einem kabellosen Klangerlebnis durch einen integrierten Musik-Player mit vier Gigabyte Speicherplatz versprechen die Dash-Ohrhörer auch mehr Bewegungsdaten. Darunter sind Herzfrequenz und Schrittzahlen, gemessen durch Sensoren an der Ohrmuschel. Dass die Daten der Nutzer nicht gespeichert werden, gehört dabei mit zur Firmenphilosophie.
Das Ziel sei es, in zehn Jahren ein Leben ohne Smartphone möglich zu machen. Alles soll über eine Stimmerkennung und den schwarzen Knopf im Ohr möglich sein, natürlich inklusive telefonieren.
Die ersten Verkaufserfolge sind offenbar auch schon da. Denn nach Firmenangaben wurden in nur sechs Monaten bereits mehr als Hunderttausend Dash-Minicomputer verkauft.
(dsc/reuters)