Neulich auf dem Klo.
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Viele checken sogar auf der Toilette ihr Smartphone, andere regt das auf. Dabei ist das Verhalten löblich – und kein Grund, sich zu schämen, sagt unser Autor. Und wie hältst du es mit dem Handy auf dem WC?
Moritz Stadler
Toilettengänge sind langweilig, vergeudete Zeit. Nicht, dass man deswegen auf sie verzichten sollte, aber man kann die Zeit besser nutzen. Und viele tun das schon: Man sieht Männer, die am Pissoir stehend eine freie Hand nutzen, um sich ihr Handy vors Gesicht zu halten.
Es ist mir auch schon passiert, dass eine Freundin im Restaurant den Tisch in Richtung Klo verlässt, und kurz darauf konnte ich verfolgen, wie sie von dort aus Facebook-Bilder geliked und in gemeinsame WhatsApp-Gruppen Nachrichten geschickt hat.
Wir haben es also mit einem weit verbreiteten Verhalten zu tun – das gesellschaftlich immer noch zu wenig Anerkennung findet: Die Männer am Pissoir stecken das Handy meist sofort weg, wenn sie merken, dass sie nicht allein sind. Und die Freunde, die am Tisch sitzen geblieben sind, witzeln über Nachrichten der Toilettengängerin. Die Toilette hat sich lange den Ruf als Ort der Unerreichbarkeit bewahrt, galt als Funkloch im Alltagsleben. Nun bröckelt diese Bastion – und das ist auch gut so.
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Es gibt keinen Grund, sich für die Smartphone-Zuwendung am stillen Örtchen zu schämen oder gar zu versuchen, sie zu unterlassen. Es ist nicht nur praktisch, sondern sogar umsichtig, auf der Toilette das Smartphone zu benutzen, um Nachrichten zu lesen oder zu chatten.
Unhöflich sind vielmehr diejenigen Nutzer, die aufgeschreckt von jedem Vibrieren des Telefons ständig auf das Handy blicken, selbst mitten in Gesprächen. So wie die Freunde am Tisch, die auf ihren Smartphones die Aktivitäten der Toilettenbesucherin verfolgen, statt sich zu unterhalten.
Vorbildlich ist im Gegensatz dazu das Benehmen der Freundin auf dem Klo. Sie checkt in einem einsamen Moment Nachrichten, schliesslich hat sie gerade wirklich Zeit dafür.
Einige Risiken birgt diese Art löblichen Sozialverhaltens allerdings. Da ist zum einen die Keimbelastung in Toiletten. Sie kann sich leicht auf das Smartphone-Display übertragen, das man regelmässig reinigen sollte.
Natürlich ist nicht jede Toilette und jeder Moment des Toilettenbesuchs für die Smartphonenutzung geeignet. Und: Ja, das Gerät kann in die Toilette fallen. Das kommt sogar ziemlich häufig vor. Eine grosse Zahl der bei Apple mit einem Wasserschaden eingesendeten iPhones teilt angeblich genau dieses Schicksal.
Allerdings: Wer sein Smartphone in der Hand hält, um es zu benutzen, ist vor dieser Gefahr gefeit. Es dürfte jedermann bekannt sein, dass Mobiltelefone besonders gefährdet sind, wenn sie in der hinteren Hosentasche verstaut sind.
real footage of my iphone splashing around in my toilet saturday night. she died peacefully with family tonight #RIP pic.twitter.com/8V53omZSBy
— allison (@allisongnaegy) 25. Mai 2016
Wie viele Besitzer eines Geräts mit Wasserschaden haben sich wohl schon gewünscht, sie hätten das Handy in der Hand gehabt und nicht in der Hosentasche, von wo aus es ins Wasser geplumpst ist?
Doch bis sich diese Erkenntnis endlich durchsetzt, werden wohl noch viele zu Unrecht ignorierte Telefone auf diesem Weg ertränkt werden.
1,796 Votes zu: Wie häufig reinigst du den Touchscreen deines Handys?
Der iPhone-Hersteller forciert die Umweltschutzbemühungen: Alle Anlagen weltweit werden nun mit 100 Prozent erneuerbarer Energie betrieben.
Das Wichtigste in Kürze:
* Zum Vergleich: Das Schweizer AKW Leibstadt kann «im Volllastbetrieb» 1275 MW ins Stromnetz einspeisen.
In der aktuellen Medienmitteilung hebt Apple unter anderem den neuen Hauptsitz in Cupertino, Kalifornien, sowie Solarprojekte in China hervor (dazu gleich mehr).
Apple Park sei jetzt das grösste LEED-zertifizierte Bürogebäude in ganz Nordamerika (mit der Höchstbewertung «Platinum»).
Der neue Hauptsitz werde mit sauberer Energie aus verschiedenen Quellen betrieben, …