Ding-Ding-Ding! Ab heute ist Spotify an der Börse.
Sollten wir also alle losrennen und Aktien kaufen? Wir erklären dir in 5 Songs, was bei dem Streaming-Dienst los ist.
Obwohl der Streaming-Dienst seit seiner Gründung vor 12 Jahren immer mehr Nutzer gewinnt (2018 peilt das Unternehmen die 200 Millionen-Marke an), beläuft sich der operative Verlust bislang auf satte 378 Millionen Dollar.
Der Grund: Extrem hohe Investitionen. Dass diese sich irgendwann lohnen, ist natürlich die Hoffnung des Unternehmens. Spotify plant, die Verluste 2018 auf «nur noch» 330 Millionen zu senken.
Trotz der Verluste ist Spotify gar nicht schlecht aufgestellt. Das Unternehmen ist weltweit Marktführer im Musik-Streaming.
Von ihren insgesamt 195 Millionen Nutzern sind rund 36 Prozent Abo-Kunden (71 Millionen). Und wo Kunden sind, da könnte auch langfristig Geld drin stecken – immerhin finanziert sich Spotify nicht nur über die Monatsbeiträge, sondern auch über Werbeeinnahmen (196 Millionen Euro jährlich).
Im Gegensatz zu den meisten Unternehmen ihrer Grössenordnung, setzt Spotifiy auf ein alternatives Börsenmodell.
Das schwedische Unternehmen wird keine Investmentbanken mit der Abhandlung der Börsengeschäfte betreuen, sondern den Weg der Direktplazierung gehen.
Das heisst: Die Aktien werden direkt von bisherigen Aktienbesitzern (bislang vor allem Spotify-Mitarbeiter und -Investoren) an Interessenten verkauft. Dieses Verfahren ist zwar günstiger, aber – wie Spotify selbst sagt – ein bisschen «risky»: Man weiss nie, wie viele Aktien überhaupt auf dem Markt angeboten werden.
Viele Nutzer, grosser Umsatz und trotzdem nur Verluste: Spotify-Chef Daniel Ek macht das keine Sorgen, denn einem anderen Tech-Giganten ging es mal genauso – Netflix.
Früher schrieb Netflix ebenfalls nur rote Zahlen, inzwischen ist der Video-On-Demand-Dienst mit 130 Milliarden Dollar an der Börse dotiert. Aber Vorsicht: Es gibt einen entscheidenden Unterschied zwischen den beiden Unternehmen.
Netflix hat seine eigenen Produktionen.
Der Streamingdienst schaffte die grosse finanzielle Wende erst, als er begann, eigene Filme und TV-Shows zu produzieren. Spotify hat bislang keine Pläne für ein eigenes Label. Damit bleibt der Streaming-Dienst aber abhängig von Sony, Warner und Universal und verliert bei jedem eingenommenen Dollar etwa 75 Cent durch die Zahlung der jeweiligen Musikrechte.
Spotify hat riesige Ambitionen für 2018. Gesunder Optimismus oder Grössenwahn? Das wird sich zeigen.
Die Pläne für das erste Börsenjahr?
PS: Wer richtig ins Thema einsteigen will: HIER findest du Spotifys Antrag zum Börsengang mit allen Informationen.