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Pokémon Go

Pokémon Go hat seinen ersten «Master» – und die Datenschützer warnen vor der App

Pokémon Go hat seinen ersten «Master» – und die Datenschützer warnen vor der App

Das Smartphone-Spiel sei eine «gigantische Datensammel-Maschine», heisst es aus Deutschland. Derweil erreicht uns aus den USA die Meldung über den ersten User, der weltweit alle Monster einsammeln konnte.
05.08.2016, 12:0705.08.2016, 13:29
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«Pokémon Go ist in allererster Linie eine gigantische Datensammelmaschine, vor deren potenziellen Möglichkeiten man nur warnen kann», sagte die Datenschutzbeauftragte des deutschen Bundeslandes Schleswig-Holstein, Marit Hansen, dem «Handelsblatt».

Das Spiel verlange nicht nur Zugriff auf Kamera und Mikrofon des Handys, sondern speichere auch «sehr genau und detailliert» Geo-Daten seiner Nutzer. «Da es sich um einen aussereuropäischen Anbieter handelt, fehlt uns bislang der juristische Hebel, da aktiv zu werden», sagte Hansen. Die Spiel-Macher könnten mit Pokémon Go die Nutzer «regelrecht lenken», warnte sie.

In Japan kooperiere McDonald's bereits mit dem Spieleentwickler, vor jeder Filiale locke ein sogenannter Pokestop. Pokémon Go beweise «eindrücklich, wie man heute mit wenig Aufwand grosse Kundenströme steuern kann».

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Hier können Pokémon gefunden werden

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Bild: knowyourmeme.com
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Auch deutsche Konsumentenschützer hatten das Spiel wegen seiner Nutzungs- und Datenschutzbestimmungen bereits kritisiert. Der Verbraucherzentrale-Bundesverband (vzvb) mahnte 15 Klauseln darin ab, da sie «nach deutschem Recht unzulässig» seien. Der Verband setzte der US-Firma Niantic, die das Spiel entwickelt hat, eine Frist bis zum 9. August, um eine Unterlassungserklärung abzugeben. Andernfalls wollen die Konsumentenschützer eine Klage prüfen.

Und die Schweizer Konsumenten- und Datenschützer? Die Redaktion nimmt gerne Hinweise entgegen.

Gewaltiger Hype

Pokémon Go animiert die Spieler, mit ihrem Smartphone durch die Gegend zu laufen und in der «echten Welt» versteckte Pokémon-Figuren «einzufangen». Die App hat weltweit einen Hype ausgelöst und ist mittlerweile über 100 Million Mal heruntergeladen worden, wovon nicht zuletzt die App-Plattform-Betreiberin Apple profitiert.

Dem New Yorker Nick Johnson soll es als erstes gelungen sein, alle weltweit verfügbaren Pokémon-Figuren einzusammeln. Der junge Mann musste dafür rund um den Globus reisen, wie das Newsportal Tech Insider berichtet. Auf seiner abenteuerlichen Jagd wurde er jeweils von Pokémon-Fans unterstützt.

Nick (rechts im Bild) mit Freundin in Hongkong, begrüsst von einem Hotelangestellten im Pikachu-Kostüm.
Nick (rechts im Bild) mit Freundin in Hongkong, begrüsst von einem Hotelangestellten im Pikachu-Kostüm.
bild: nick johnson

(dsc/sda/afp)

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10 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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elivi
05.08.2016 13:36registriert Januar 2014
also jeder, der jetzt geschockt ist wegen möglicher datensammlung ... das war mir von anfang an bewusst. Natürlich kann man das potentiell ausnutzen, ist aber bei 90% aller meiner apps der fall. Ich dürfte gar kein natel haben wenn ich das nicht will.
ja gut, so ein altes nokia zum sms und telefonieren ... aber nein, die sms könnten auch noch irgendwo gespeichert werden und ich potentiell auspioniert.
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Swarup
05.08.2016 12:26registriert Januar 2015
Sorry, aber sehr viele Leute cheaten bei diesem Spiel... bei uns im Dorf haben 3-4 Spieler Level 40. In dieser kurzen Zeit geschafft. Sie sollten endlich härter durchgreifen und für immer sperren – nicht nur einen Tag. So macht es keinen Spass mehr!
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