Auf der US-Liste stehen auch Schweizer Domains und Firmen.screenshots: watson
Die USA stellt erneut Firmen an den Pranger, die angeblich Online-Piraterie betreiben oder davon profitieren. Im Visier ist auch die Schweiz.
16.01.2018, 14:0716.01.2018, 14:48
Jahr für Jahr veröffentlichen die USA eine Schwarze Liste mit Websites, die in Online-Piraterie involviert seien. Im jüngsten Bericht («2017 Out-of-Cycle Review of Notorious Markets») werden auch Schweizer Unternehmen aufgeführt.
Die Liste werde mit tatkräftiger Unterstützung der US-Unterhaltungsindustrie erstellt, hält Torrent Freak fest. Jeweils im Oktober gäben die MPAA und die RIAA – das sind die mächtigen Verbände der Film- und Musik-Industrie – «Empfehlungen» ab.
Publiziert wird die Liste von der Behörde, die für die internationale Handelspolitik der Vereinigten Staaten zuständig ist und direkt dem US-Präsidenten Donald Trump untersteht.
Spezielle Erwähnung im Online-Piraterie-Bericht findet die Schweizer Internet-Firma Private Layer. Sie biete als Hosting-Provider 1337x.to und Torrentz2.eu Unterschlupf.
«Obwohl sich die genaue Konfiguration der Websites von Jahr zu Jahr ändert, ist dies das vierte Jahr in Folge, in dem die erheblichen Auswirkungen der Hosting-Dienste von Private Layer auf den internationalen Handel und die mutmasslich rechtsverletzenden Websites, die sie beherbergt, hervorgehoben werden.»
Bleibt festzuhalten, dass im Bericht mehr als zwei Dutzend Mal die Formulierung «mutmasslich» verwendet wird. Die USA wollen staatliche und private Akteure in anderen Ländern animieren, gegen die so genannten «Notorious Markets» vorzugehen.
Alle im Bericht aufgelisteten Websites (in Klammer steht die Beschreibung im Original-Wortlaut):
- 1fichier.com – (cyberlocker)
- 4shared.com – (cyberlocker)
- convert2mp3.net – (stream-ripper)
- Dhgate.com (e-commerce)
- Dopefile.pl – (cyberlocker)
- Firestorm-servers.com
(pirate gaming service) - Fmovies.is, Fmovies.se, Fmovies.to – (streaming)
- Gostream.is, Gomovies.to, 123movieshd.to (streaming)
- Indiamart.com (e-commerce)
- Kinogo.club, kinogo.co
(streaming host, platform) - Libgen.io, sci-hub.io, libgen.pw, sci-hub.cc, sci-hub.bz, libgen.info, lib.rus.ec, bookfi.org, bookzz.org, booker.org, booksc.org, book4you.org, bookos-z1.org, booksee.org, b-ok.org
(research downloads) - Movshare Group – Nowvideo.sx, wholecloud.net, auroravid.to, bitvid.sx, nowdownload.ch, cloudtime.to, mewatchseries.to, watchseries.ac
(streaming) - Movie4k.tv (streaming)
- MP3VA.com (music)
- Openload.co (cyberlocker / streaming)
- 1337x.to (torrent site)
- Primewire.ag (streaming)
- Torrentz2, Torrentz2.me, Torrentz2.is (torrent site)
- Rarbg.to (torrent site)
- Rebel (domain company)
- Repelis.tv (movie and TV linking)
- RuTracker.org (torrent site)
- Rapidgator.net (cyberlocker)
- Taobao.com (e-commerce)
- The Pirate Bay (torrent site)
- TVPlus, TVBrowser, Kuaikan (streaming apps and addons, China)
- Uploaded.net (cyberlocker)
- VK.com (social networking)
(dsc, via Torrent Freak)
«Wo finde ich jetzt dieses internet.ch?» – Eltern und Technik
Video: watson/Knackeboul, Lya Saxer
Was du im Internet legal herunterladen darfst – und was definitiv nicht
1 / 9
Was du im Internet legal herunterladen darfst – und was definitiv nicht
Filme darfst du in der Schweiz unabhängig von der Quelle herunterladen oder streamen. In den folgenden Bildern erfährst du, was du sonst noch darfst.
Das könnte dich auch noch interessieren:
Hoffnung für den Wikileaks-Gründer Julian Assange: Die USA prüfen, ob sie das Strafverfahren gegen ihn einstellen wollen.
Ihm wird Geheimnisverrat in grossen Umfang vorgeworfen. Seine Anhänger feiern ihn als eine Art digitalen Robin Hood. Die US-Strafbehörden sehen Wikileaks-Gründer Julian Assange als Verräter und forderten bislang von Grossbritannien seine Auslieferung. Doch das könnte sich ändern. Die USA wollen nach Worten von US-Präsident Joe Biden ein australisches Ersuchen prüfen, die Strafverfolgung des inhaftierten Wikileaks-Gründers einzustellen. «Wir prüfen es», antwortete Biden am Mittwoch im Weissen Haus auf eine entsprechende Frage. Indes plädierte Wikileaks-Chefredakteur Kristinn Hrafnsson in London für eine «politische Lösung» in dem Fall. Dort protestierten Assanges Anhänger anlässlich des fünften Jahrestags seiner Festnahme in Grossbritannien.