«Im echten Leben ist es sowieso viel spannender»: So verabschiedet sich die Schweizer Dating-App «BLINQ» von ihren Usern. 2014 trat die App in Konkurrenz zu «Tinder», «Lovoo» und Co, doch jetzt ist Schluss.
Der Grund für das Ende ist aber nicht nur der grosse Konkurrenzdruck im Dating-Bereich. «Wir haben das Knowhow und unsere Werbetargeting-Software an das Aussenwerbeunternehmen APG verkauft und arbeiten nun dort an der Implementierung», sagt Alex Zimmermann, Mitbegründer von «BLINQ», zu watson.
Für die Dating-App war die Technologie wichtig, weil «BLINQ»-Nutzer so eine Push-Mitteilung erhielten, wenn sie sich in der gleichen Bar aufhielten. Dafür nutzte die App die iBeacon-Technologie von Apple, die zur Lokalisierung in geschlossenen Räumen dient. Für Werbende ist dies deshalb von Interesse, weil damit den Kunden in einem Laden gezielt Sonderangebote oder Werbung für das Sortiment auf das Smartphone gesendet werden kann.
Müssen sich ehemalige «BLINQ»-Nutzer jetzt davor fürchten, mit Werbung bombardiert zu werden? Nein, denn die APG hat keine «BLINQ»-Daten gekauft, sagt Zimmermann.
Für Aufsehen sorgte «BLINQ» besonders mit dem «How Hot»-Feature, das mit der ETH zusammen entwickelt wurde. Dafür konnte man ein Bild einer Person einsenden und erhielt eine Einteilung zwischen «Hmm..» und «Godlike». Damit schaffte es die App sogar bis in die «Washington Post».
Artificial Intelligence rated the attractiveness of @britneyspears and she is #godlike https://t.co/HLCqWfZEdV pic.twitter.com/0Ap25c3r8F
— BLINQ (@joinblinq) 16. Januar 2016
Doch damit ist jetzt Schluss. «Wir haben gemerkt, dass es besser ist, sich auf etwas zu spezialisieren. Deshalb gehen wir jetzt ins Werbe-Targeting und geben den Dating-Bereich auf», sagt Zimmermann.
Bis am Freitag können über die App noch Telefonnummern ausgetauscht werden, danach ist es aus. «Wo komme ich denn jetzt zum Vögeln?», schreibt ein verzweifelter User. Kopf hoch, das wird schon. (leo)