Salt will die veraltete Mobilfunktechnik 2G im Jahr 2020 abschalten. Konkurrentin Swisscom zieht der 24-jährigen Technologie ebenfalls Ende 2020 den Stecker raus.
Sunrise wollte noch kein Datum für das Ende von 2G nennen. Die Kunden, die noch an ihrem uralten Handy hängen, müssen sich bis dann ein neues Modell kaufen. Die alten Telefone wie das Nokia 3210 aus den 1990er- und frühen 2000er-Jahren funktionieren nämlich nur mit der 2G-Technologie.
Mit dem Ende von 2G erscheint auf dem Handy nicht mehr das E neben dem Namen des Mobilfunkanbieters, das einem anzeigt, dass das Surfen unterwegs gerade sehr viel Geduld braucht, weil momentan keine Verbindung zum 3G- oder 4G-Netz besteht.
Heute benutzen vor allem Touristen aus Asien in der Schweiz 2G. Mit der Abschaltung von 2G werden Frequenzen frei für die neue Mobilfunkgeneration 5G, die ebenfalls etwa 2020 starten soll. Bis dahin will Salt die vierte Mobilfunkgeneration LTE (auch 4G genannt) ausbauen.
Im vergangenen Jahr habe das Unternehmen rund 500 Handyantennen aufgerüstet und 100 Antennen neu errichtet, sagte Salt-Technikchef Eric Wolff. In diesem Jahr sollen etwa 700 Antennen aufgerüstet und weitere 100 neu gebaut werden. Insgesamt habe Salt über 3000 Handyantennen.
Und der Ausbau soll weitergehen. «Wir haben den Bau von mehreren hundert neuen Antennen geplant», sagte Wolff. Das Problem sei, Standorte zu finden und die Baubewilligungen zu bekommen. «Im Schnitt brauchen wir drei Jahre für den Bau einer neuen Antenne.»
Die zusätzlichen Antennen sind nötig, denn die 5. Mobilfunkgeneration erfordert ein dichteres Netz von Handymasten, um die gleiche Abdeckung wie heute hinzubekommen. Knackpunkt bei 5G sind die Funkfrequenzen. Höhere Frequenzen bringen mehr Tempo. Gleichzeitig reduzieren sich aber auch Reichweite und die Versorgung innerhalb von Gebäuden.
Zum geplanten Einstieg ins Festnetz wollte Salt-Chef Andreas Schönenberger vor den Medien nichts Neues sagen: «Wir machen keine Ankündigungs-PR.» Salt gebe erst etwas bekannt, wenn das Angebot für die Kunden verfügbar sei.
Für den Einstieg ins Festnetzgeschäft setzt Salt auf die Benutzung der Glasfasernetze von Stromversorgern. Die Investitionen für ein Angebot auf Glasfaser beliefen sich auf rund 104 Millionen Franken, schrieb Salt im Geschäftsbericht. Weitere Investitionen seien vom Erfolg des Angebots abhängig.
Keinen Kommentar gab es auch zu einem Analystenbericht, wonach Salt-Besitzer Xavier Niel sich kürzlich eine «Jumbodividende» von 500 Millionen Franken genehmigt habe. Mit dieser Zahlung habe der Franzose rund 60 Prozent seiner beim Kauf im Februar 2015 getätigten Investitionen wieder hereingeholt. Der Telekomunternehmer hatte Salt für 2.8 Milliarden Franken erworben.
(oli/sda)