Digital
Wissen

Smartphones und Geige spielen verändern unser Gehirn

Am stärksten reagierte das Areal, das den Daumen repräsentiert.
Am stärksten reagierte das Areal, das den Daumen repräsentiert.bild: shutterstock
Hirnforschung

Smartphones und Geige spielen verändern unser Gehirn

Smartphone-Besitzer haben nicht nur flinke Daumen und Zeigefinger. Auch ihr Gehirn verändert sich durch die mobile Technik, wie Forschende der Universitäten Zürich und Freiburg herausgefunden haben. 
23.12.2014, 18:0324.12.2014, 09:46
Mehr «Digital»

Jeder Bereich unseres Körpers hat ein festgelegtes Verarbeitungsareal im Gefühlszentrum des Gehirns, dem so genannten somatosensorischen Cortex. Diese Areale sind flexibel und können sich verändern. Bei Geigenspielern beispielsweise ist das Areal, das die Finger repräsentiert, grösser als bei Nicht-Geigenspielern.

Die Benutzung eines Smartphones hat offenbar einen ähnlichen Effekt, wie die Universität Zürich am Dienstag mitteilte. Die Hirnareale, die Daumen, Zeige- und Mittelfinger repräsentieren, sind bei Smartphone-Nutzern ausgeprägter als bei anderen Personen.

Daumen-Areal reagiert am stärksten

«Die digitale Technik, die wir im Alltag nutzen, formt die Sinnesverarbeitung in unserem Gehirn und zwar in einem Ausmass, das uns überrascht hat», wird Arko Ghosh vom Institut für Neuroinformatik in der Mitteilung zitiert.

Mehr zum Thema

So spielt es bei Geigenspielern etwa eine Rolle, in welchem Alter sie mit ihrem Instrument begannen. Bei Smartphone-Nutzern ist das Anfangs-Alter unwichtig: Ihr Hirn passte sich an, egal wie lange sie das Gerät schon besassen. Je mehr es zudem in den vergangenen zehn Tagen genutzt worden war, desto grösser war das Signal im Hirn. Am stärksten reagierte das Areal, das den Daumen repräsentiert.

Für diese Untersuchung schlossen die Forscher 37 Smartphone-Besitzer an 62 Elektroden an und zeichneten die Hirnaktivität auf. Verglichen wurden die Ergebnisse mit jenen von 11 Personen, die noch ein altes Tasten-Handy ohne Touchscreen nutzen. (whr/sda) 

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
1 Kommentar
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
1
Kein Cloud-Zwang, keine Abokosten: Microsoft Office 2024 kommt
Neben «Microsoft 365» wird der Konzern weiterhin eine Offline-Version seiner Office-Anwendung anbieten. Diese erscheint in doppelter Ausführung.

Microsoft will «Office 2024» und «Office LTSC 2024» noch in diesem Jahr veröffentlichen. Das hat der Konzern in einem Blogeintrag mitgeteilt. Während sich Office LTSC 2024 (Long-Term Servicing Channel) an Unternehmen und Organisationen in gewissen Nischen richtet (Geräte ohne Internetverbindung oder Embedded-Installationen wie im Medizinbereich), ist Office 2024 für private Konsumenten gedacht. Somit wird es auch künftig lokale Office-Installationen ohne Abogebühren, dafür mit herkömmlichen Updates für Word, Excel und PowerPoint geben.

Zur Story