Beginnen wir mit einer kleinen Frage:
Höchstwahrscheinlich bist du. Drei Beispiele, um dies zu verdeutlichen: 2016 waren 90 Prozent der verkauften Apple-Ladegeräte auf Amazon Fälschungen. 2015 waren bei einer Stichprobe beim gleichen Online-Händler zwölf von zwölf Samsung-Akkus gefälscht. Und jedes Jahr werden mindestens gleich viele gefälschte wie richtige Schweizer Uhren hergestellt.
Bei imitierten Luxus-Produkten, die im Internet bestellt werden, droht im schlimmsten Fall eine saftige Busse (bis zu 1000 Franken). Bei Elektronik-Artikeln steht eher die mangelnde Qualität im Vordergrund, die vom vorzeitigen Ableben bis zu unschönen spontanen Explosionen reichen kann.
Wie aber unterscheidet man bei Elektronik-Produkten wie Smartphones und Ladekabeln das Original vom Fake? Das Online-Portal Brightside hat sechs Tipps auf Lager.
Die Verpackung ist die Visitenkarte eines Produkts. Markenhersteller achten daher auch bei der Hülle, Folie oder dem Karton auf die Details. Jede Schutzfolie hat eine Schweissnaht. Weist diese kleinste Fehler auf, wie auf dem oben stehenden Bild markiert, dürfte es sich um eine Fälschung handeln.
Im Innern sollte nichts lose sein, was ein schneller Rütteltest klärt. Markenhersteller verpacken ihre Produkte so, dass nichts verrutschen kann, da sie aus Reputationsgründen keine Schäden riskieren wollen.
Am Ladekabel lassen sich Kopien besonders leicht erkennen. Ein Original-Kabel lässt sich problemlos ein- und ausstecken und sitzt trotzdem fest im Gerät. In diesem Beispiel entspricht auch das USB-Logo farblich nicht dem Original.
Das Ladegerät muss für die Schweiz angepasst sein. Wenn dem Gerät ein Adapter beiliegt oder der Kunde gar gebeten wird, einen Adapter separat zu kaufen, ist etwas faul.
Ladegeräte von Markenherstellern sind sauber verarbeitet. Das heisst, es gibt keine sichtbaren Nahtverbindung zwischen Plastikteilen. Da Markenhersteller für ihre Produkte haften, sind ihre Original-Ladegeräte gut isoliert und haben sauber verarbeitete Netzstecker.
In der Regel explodieren auch gefälschte Ladegeräte und Akkus nicht aus heiterem Himmel. Im Vergleich zum Original-Akku können sie aber schneller die maximale Ladekapazität verlieren und das Aufladen dauert deutlich länger als mit Original-Schnellladegeräten, die Samsung, HTC, Huawei etc. neuerdings ihren Smartphones beilegen.
Bei den Oberflächen, Rändern und Kanten zeigen sich die Unterschiede ebenfalls: Bei Original-Teilen ist die Oberfläche glatt, ohne Unebenheiten oder andere Unregelmässigkeiten. Beim Fake-Ladegerät rechts ist deutlich eine Naht zu sehen und die Kanten des USB-Anschlusses sind nicht geschliffen.
Das Logo ist das Gesicht jedes Markenherstellers. Die Schrift muss deutlich lesbar und überall einheitlich sein. Minimale Abweichungen bei Schrift und Farbe sind untrügliche Zeichen für ein Fake-Produkt.
Bei Markenherstellern ist die Anleitung auf jeden Fall auch in der Sprache des Landes verfasst, wo das Gerät gekauft wird. Fehlt die Landessprache, handelt es sich um eine Fälschung (oder um ein importiertes Gerät).
(oli)