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Meine Ehepartnerin und ich haben uns vorläufig und im Guten getrennt. 

Wenn sich die Schmetterlinge im Bauch verzogen haben, bleibt dort manchmal ein undefiniertes Gewusel zurück.   
Wenn sich die Schmetterlinge im Bauch verzogen haben, bleibt dort manchmal ein undefiniertes Gewusel zurück.   Bild: Kafi Freitag
FRAGFRAUFREITAG

Meine Ehepartnerin und ich haben uns vorläufig und im Guten getrennt. 

13.09.2014, 13:1515.09.2014, 14:35

Aus ihrer Sicht zeigte ich nach unserer Hochzeit (7/2013) zu wenig Liebe und Unterstützung – nun möchte sie Zeit, um sich zu ordnen und ihr Leben zu überdenken. Den Schalter «Liebe» hat sie strikt umgelegt und kann/will keine Gefühle mehr mir gegenüber zeigen, geschweige denn möchte sie dies von mir bekommen. Wir wohnen nach wie vor gemeinsam in unserem Haus und ziehen unsere Kinder (2+4) gross. Soll ich mich, wie von ihr gewünscht, zurückhalten oder mich, auch wenn dies kontraproduktiv sein kann, voll einbringen, um meine Liebste von all meinen Stärken zu überzeugen? Frank, 29 

Kafi Freitag
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Lieber Frank 

Wenn ich Fragen wie die Ihre erhalte, habe ich manchmal etwas die Befürchtung, dass man mich für die Krake Paul hält. Aber ich muss Ihnen leider sagen, dass ich weder deren unzählige Beine, noch den Weitblick in die Zukunft habe. Dass die Deutschen die WM gewinnen würden, habe ich allerdings trotzdem gewusst, aber das ist ein anderes Thema.

Ich kann Ihnen beim besten Willen nicht sagen, was schlauer ist. Aber ich würde im Zweifelsfall mal eher auf die betroffene Ehefrau hören, als auf die nicht betroffene Frau Freitag. Wenn sich Ihre Frau so radikal abkapselt, wird sie ihre Gründe dafür haben. Was nun aber nicht automatisch heissen soll, dass Sie diese gutheissen müssen. Respektieren allerdings schon. Alles andere wäre vermutlich kontraproduktiv.

Versuchen Sie dennoch im Gespräch zu bleiben. Am besten im geschützten Rahmen einer Paartherapie. Sie beide haben zwei kleine Kinder und auch denen gegenüber eine Verantwortung zu tragen. Wenn man den Bund der Ehe eingeht, bedeutet das zwar nicht, dass man bis ans Ende seiner Tage auf Biegen und Brechen zusammenbleiben muss. Aber immerhin, dass man sich um einen gemeinsamen Dialog bemüht. Das dürfen Sie von Ihrer Partnerin verlangen, finde ich.

Reden Sie mit Ihr über verletzte Werte. Darüber, was Euch beiden in der Beziehung wichtig ist, wo man Kompromisse eingehen kann und wo überhaupt nicht. Diese Standortbestimmung muss man als Paar immer wieder mal machen. Gerade wenn man kleine Kinder hat und manchmal vergisst, in Kontakt zu bleiben. Machen Sie ihr doch den Vorschlag, insgesamt Druck rauszunehmen, aber im Rahmen einer wöchentlichen Therapiestunde im Gespräch zu bleiben. Sie können sich dann darauf einigen, dass man wirklich nur dort über die Beziehung redet und die Sache während der anderen Zeit mal ruhen lässt.

Wenn man Kinder bekommt, verändert es das ganze Beziehungsgefüge. Dort wieder eine Balance reinzubringen, in der niemand zu kurz kommt, ist Arbeit, die sich nicht nebenher von selbst erledigt. Arbeiten Sie gemeinsam an dieser Ordnung, anstatt zum liebestollen Romeo zu werden, der sich in halbstündigen Liebeserklärungen verliert.

 Ihnen beiden alles Liebe und Gute! Ihre Kafi.

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Kafi Freitag (39) beantwortet auf ihrem Blog www.FragFrauFreitag.ch Alltagsfragen ihrer Leserschaft. Daneben ist sie Mitbegründerin einer neuen Plattform für Frauen: Tribute.ch.



Im analogen Leben führt sie eine Praxis für prozessorientiertes Coaching (www.FreitagCoaching.ch) und fotografiert leidenschaftlich gern. Sie ist verheiratet und Mutter eines zehnjährigen Sohnes.



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