Hättet ihr es gedacht? Zürich hat vielleicht nicht die beste Luft im Lande – da fahrt ihr mal besser raus aus der Stadt –, dafür belegt es beim Engagement im Kampf für saubere Luft sogar europaweit den besten Platz. Das kam jetzt bei einem Vergleich der 23 grössten europäischen Städte heraus. Im Städteranking hat Zürich nun andere Metropolen wie Kopenhagen (Platz zwei) und Wien (Platz drei) abgehängt und liegt auf Platz eins.
Das Ganze kommt nicht von ungefähr: Die Stadt Zürich hat seit Ende 2009 einen eigenen Massnahmenplan zur Luftreinhaltung, der den alten Plan der kantonalen Verwaltung ergänzte. Damit werden Feinstaubbelastung und Giftstoff-Konzentration in unserer Atemluft seit Jahren überaus effektiv bekämpft.
Dazu gehört der Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs ebenso wie die Förderung für Velofahrer – Zürich hat in den letzten Jahren dort viel investiert. Die Behördenfahrzeuge werden heute nach Verbrauch und Ausstoss auf ihre Effizienz geprüft. Aber auch Konzepte wie Carsharing mit dem lokalen Anbieter Sharoo sind mit an dem Erfolg im Kampf gegen die Luftverschmutzung beteiligt, wenn sie auch aus der freien Wirtschaft und nicht von staatlicher Seite kommen. Die Stadt geht übrigens in Sachen Velo und Carsharing mit gutem Beispiel voran! Es gibt derzeit gut 140 Velos für die Stadtbediensteten und einen eigenen Fahrzeug-Pool, der durch Carsharing-Angebote bei Bedarf ergänzt wird.
Den Wandel konnte man in den letzten Jahren selbst spüren.
Im Rahmen der Kampagne «Russfrei fürs Klima» wurde dafür federführend vom Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland e. V., kurz BUND, untersucht, wie man in Europa versucht, Feinstaub und NO2-Ausstoss zu reduzieren. Ziel ist es, die Städte und damit die urbanen Lebensräume in Europa zu einem gesunderen Ort für uns werden zu lassen. Der BUND will mit der Aktion auf lokale Lösungen aufmerksam machen, die dazu geeignet sind, die Luftqualität zu verbessern. So sollen letztendlich die Städte voneinander lernen und durch ihre Ergebnisse die anderen anregen, selbst mehr für die Umwelt zu tun.