Der angebliche Fund von Christoph Kolumbus' Flaggschiff «Santa María» hat Streit unter Forschern entfacht. Der amerikanische Meeresarchäologe Barry Clifford will Überreste des legendären Schiffs gefunden haben, mit dem der Entdecker vor mehr als 500 Jahren zu seiner ersten grossen Expedition aufgebrochen war.
Spanische Experten meldeten laut Medienberichten indes Zweifel an. Das Schiff aus Holz hätte keine 500 Jahre unter Wasser überdauern können. Zudem seien in der Karibik Hunderte Schiffe gesunken, eine Verwechslung sei daher wahrscheinlich.
Die Fundstelle liegt vor der nördlichen Küste Haitis. Forscher hatten die Überreste bereits 2003 aufgespürt, diese aber falsch eingeordnet, sagte der US-Forscher Clifford am Dienstag dem TV-Sender CNN. Vor wenigen Wochen kehrte er mit einem Expertenteam zur angeblichen «Santa María» zurück.
Alle geografischen, archäologischen und topografischen Analysen deuteten stark darauf hin, dass es sich um das Flaggschiff von Kolumbus handle, erklärte er. Heute will er die Einzelheiten zu seiner womöglich spektakulären Entdeckung in New York der Öffentlichkeit präsentieren.
Auch der Meeresarchäologe Charles Beeker hält Cliffords Angaben für glaubwürdig. Zwar stehe noch eine detaillierte wissenschaftliche Analyse aus, doch gebe es schon anhand der Fotos von 2003 und jüngster Aufklärungstauchgänge «überzeugende Hinweise, dass es sich tatsächlich um die ‹Santa María› handelt», sagte er dem «Independent».
Kolumbus war mit dem Dreimaster 1492 auf der Suche «Ostasien» in See gestochen, doch führte ihn seine erste Expedition statt nach Indien auf die Bahamas. Am 25. Dezember soll die «Santa María» auf eine Sandbank vor der Insel Hispaniola aufgelaufen sein. Auf der Insel liegen heute die Dominikanische Republik und Haiti. (tvr/sda)
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