Die radikalislamischen Taliban haben in der zentralafghanischen Provinz Ghor am Sonntagmorgen das Zentrum des Bezirks Taiwara erobert. Dabei sollen Taliban-Kämpfer angeblich auch Ärzte und Patienten eines kleinen Bezirksspitals getötet und das Spital angezündet haben.
Etwa zehn bis zwölf Ärzte und Patienten - darunter auch Kinder - seien getötet worden, sagte Abdul Basir Kaderi, ein Mitglied des Provinzrates von Ghor am Sonntag. «Was haben die Kinder diesen Leuten getan?», fragte er. Ein Taliban-Sprecher dementierte die Berichte. Sie seien falsch, twitterte er.
Die Kämpfe hätten schon am Donnerstag begonnen, sagte ein anderes Mitglied des Provinzrats, Mohammed Madavi. Es seien mindestens 70 Menschen getötet und rund 30 verletzt worden. Die meisten seien Mitglieder der sogenannten Lokalen Polizei gewesen, eine von der Regierung und internationalen Gebern bezahlte Heimatmiliz.
Auch die Taliban hätten Verluste erlitten. Wie viele getötet wurden, konnte Madavi nicht sagen. Der Taiwara-Bezirk grenzt an zwei Unruheprovinzen, Farah und Helmand. Unter Talibankontrolle gewährt er freie Passage für Aufständische auf dem Weg nach Westen und Norden. (sda/dpa)