International
Afghanistan

Die NATO-Staaten wollen ihr Truppenkontingent in Afghanistan aufstocken.

epa06206341 NATO soldiers inspect the scene of a car bomb blast that targeted the foreign forces convoy in Kandahar, Afghanistan, 15 September 2017. A car bomb exploded when a convoy of NATO's Ro ...
NATO-Angehörige in der Nähe von Kandahar (September 2017). Bild: EPA/EPA

Taliban auf dem Vormarsch – NATO schickt 3000 Soldaten mehr nach Afghanistan

04.11.2017, 11:2404.11.2017, 11:52
Mehr «International»

Die NATO-Staaten werden im kommenden Jahr mehrere Tausend Soldaten zusätzlich nach Afghanistan schicken. Nach Informationen der Nachrichtenagentur dpa in Brüssel haben sich in den vergangenen Wochen mehrere Alliierte bereiterklärt, ihr Engagement zu erhöhen.

Künftig sollen mindestens 15'800 Soldaten am Einsatz zur Ausbildung afghanischer Sicherheitskräfte beteiligt sein. Zuletzt standen dafür rund 12'400 Soldaten zur Verfügung. Hintergrund der geplanten Aufstockung ist das Wiedererstarken der radikal-islamischen Taliban in Afghanistan.

Die Truppenaufstockung soll bei einem Treffen der NATO-Verteidigungsminister am kommenden Mittwoch und Donnerstag in Brüssel bekanntgegeben werden.

Pläne für eine Truppenaufstockung gab es bereits seit Monaten, der NATO gelang es lange Zeit aber nicht, ausreichend viele Bündnispartner zu einem stärkeren Engagement zu bewegen. Dies änderte sich erst, nachdem US-Präsident Donald Trump im August den Weg für ein stärkeres Engagement seines Landes im Kampf gegen die Taliban frei gemacht hatte.

Taliban im Vormarsch

Die Sicherheitslage in dem Land am Hindukusch hat sich seit dem Ende des internationalen Kampfeinsatzes Ende 2014 deutlich verschlechtert. Dieser begann, nachdem am 11. September 2001 Al-Kaida-Terroristen die USA angegriffen und bei Terroranschlägen mindestens 3000 Menschen getötet hatten.

Wie lange der Afghanistan-Einsatz der NATO noch dauern wird, ist unklar. In Bündniskreisen wird allerdings betont, dass es durchaus positive Entwicklungen gebe.

In diesem Jahr hätten die afghanischen Sicherheitskräfte beispielsweise dafür gesorgt, dass die Taliban keine Provinzhauptstadt einnehmen konnten. Afghanische Spezialkräfte sollen zudem mittlerweile 80 Prozent ihrer Einsätze ohne ausländische Unterstützung durchführen. (sda/dpa)

Trump will den Krieg in Afghanistan verschärfen

Video: watson/Lya Saxer
DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
1 Kommentar
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
1
Plan für Israels Rafah-Offensive soll stehen – das Nachtupdate ohne Bilder
Israel soll die Evakuierung von Zivilisten vorbereiten, um in Rafah einzumarschieren. Derweil gibt es im Land erneut grosse Proteste gegen Premier Benjamin Netanjahu – hier ist das Nachtupdate.

Trotz internationaler Warnungen rückt die von Israel angekündigte Bodenoffensive in Rafah im Süden des Gazastreifens einem Medienbericht zufolge näher. Israel bereite sich darauf vor, Zivilisten aus Rafah in die zuvor schwer umkämpfte Stadt Chan Junis und andere Gebiete zu bringen, berichtete das «Wall Street Journal» am Montag unter Berufung auf ägyptische Beamte, die über die israelischen Pläne informiert seien. Israel will in Rafah die letzten Bataillone der islamistischen Hamas zerschlagen. Mit scharfer Kritik reagierte Israel unterdessen auf einen in New York vorgelegten Untersuchungsbericht zum Palästinenserhilfswerk UNRWA. Das «enorme Ausmass der Unterwanderung» des Hilfswerks durch die Hamas werde darin nicht berücksichtigt, hiess es am Montagabend. Zu Beginn des jüdischen Pessach-Festes kam es am selben Abend in Israel erneut zu Protesten von Angehörigen der in Gaza festgehaltenen Geiseln gegen Regierungschef Benjamin Netanjahu.

Zur Story