Ein Junge sammelt Verwertbares auf einer Müllhalde im kambodschanischen Siem Reap.Bild: Getty Images AsiaPac
12.06.2015, 19:4112.06.2015, 19:47
168 Millionen Kinder leisten weltweit Kinderarbeit
Der frühe Arbeitseinsatz verfolgt sie ein Leben lang - denn diesen Kindern fehlt die Ausbildung, um später eine gute Arbeitsstelle zu finden.
Die Kinderarbeit berge nicht nur Risiken für die Gesundheit, die Sicherheit und die Entwicklung der Kinder, schreibt die UNO-Arbeitsorganisation (ILO) in einer am Freitag präsentierten Studie. Wer Kinderarbeit leiste, habe später Schwierigkeiten, eine gut bezahlte und langfristige Arbeitsstelle zu finden.
Ein indische Junge verdingt sich als Lumpensammler – 13 Millionen Kinder leisten alleine in Indien Kinderarbeit.Bild: Channi Anand/AP/KEYSTONE
In armen Ländern: Nur 20 bis 30 Prozent schliessen Schule ab
Jene Jugendliche, die in ihrer Kindheit gearbeitet haben statt zur Schule zu gehen, finden meist nur schlecht bezahlte Arbeit.
«Die Zahl der arbeitenden Kinder ist dieses Jahr gesunken, aber wir haben nichts zu feiern. Jedes Kind zählt»
friedensnobelpreisträger kailash satyarthi
58 Millionen zwischen 6 und 12 Jahren sind nicht eingeschult
Diese hohe Zahl rechnet der Friedensnobelpreisträger Kailash Satyarthi vor. Die UNO hat bis nach 2015 das Ziel, das Recht auf eine Primarschulbildung weltweit durchzusetzen.
Um das zu erreichen, müssten 22 Milliarden Dollar zusätzlich investiert werden, sagte Satyarthi. Diese Summe entspreche nur einem Bruchteil der jährlichen weltweiten Militärausgaben.
ILO-Chef Guy Ryder sagt:
«Wir müssen dafür sorgen, dass alle Kinder zur Schule gehen und eine Ausbildung erhalten, bis sie ins legale Arbeitsalter kommen»
ilo-chef guy ryder
Und weiter: «Die Ausbildung bestimmt den Rest ihres Lebens.»
75 Millionen Jugendliche zwischen 15 und 24 sind arbeitslos
Viele mehr verrichten Arbeiten, die ihnen weder ein gerechtes Einkommen, Arbeitssicherheit oder Sozialleistungen garantierten.
Wer keine Ausbildung habe, habe auch Schwierigkeiten, eine annehmbare Arbeit zu finden, hiess es.
47,5 Millionen Jugendliche zwischen 15 und 17 verrichten gefährliche Arbeiten
Fünf Millionen Kinder müssen unter Bedingungen arbeiten, die der Sklaverei gleichen und in denen sie keinen Zugang zu Bildung haben.
Szene aus Indonesien: Ein Mädchen arbeitet in einer Ziegelfabrik.Bild: HOTLI SIMANJUNTAK/EPA/KEYSTONE
Die ILO untersuchte die Folgen von Kinderarbeit in zwölf Ländern. Die Resultate zeigen, dass jene Kinder, die vor dem 15. Lebensjahr die Schule abbrechen, kaum den Einstieg in die Berufswelt schaffen.
Jene, die den Einstieg doch finden, brauchen aber länger und finden seltener langfristige und stabile Arbeitsstellen. Es sei deshalb wichtig, so früh wie möglich zu intervenieren, um Kinderarbeit zu verhindern, heisst es im ILO-Bericht. (tat/sda)
So hart arbeiten weltweit 168 Millionen Kinder
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So hart arbeiten weltweit 168 Millionen Kinder
Lumpensammeln, Indien.
quelle: epa/epa / farooq khan
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