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Sizilianische Staatsanwaltschaft ermittelt gegen Kapitän von Flüchtlingsrettungsschiff

In this image made available Thursday Oct. 27, 2016, by Save The Children, workers with the international charitable organisation Save the Children assist migrants to board the Vos Hestia boat from a  ...
Flüchtlinge werden Ende 2016 von dem Schiff «Vos Hestia» geretttet. (Archivbild)Bild: AP/Save The Children

Sizilianische Staatsanwaltschaft ermittelt gegen Kapitän von Flüchtlingsrettungsschiff

23.09.2017, 12:2223.09.2017, 14:57
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Die Staatsanwaltschaft der sizilianischen Stadt Trapani hat Ermittlungen gegen den Kapitän des Schiffes «Vos Hestia» eingeleitet, mit dem die Nichtregierungsorganisation (NGO) «Save the Children» Flüchtlinge im Mittelmeer rettet. Der Vorwurf lautet auf Beihilfe zur Schlepperei, berichteten italienische Medien am Samstag.

Die Ermittlungen gegen den Kapitän laufen im Rahmen einer Untersuchung der Staatsanwaltschaft von Trapani gegen die deutsche Hilfsorganisation «Jugend Rettet». Diese wird beschuldigt, bei der Rettung von Flüchtlingen im Mittelmeer mit Schleppern zusammengearbeitet zu haben.

Ihr Schiff «Iuventa» war im August auf der Insel Lampedusa beschlagnahmt und nach Sizilien gebracht worden. Ein Gericht in Trapani muss dieser Tage über einen Antrag der deutschen NGO entscheiden, die das Rettungsschiff zurückfordert.

«Save the Children» verteidigte den Kapitän: «Wir haben bei unseren Rettungseinsätzen im Mittelmeer stets im Einklang mit den Gesetzen gehandelt», hiess es in einem Schreiben der NGO. Die Rettungseinsätze seien stets unter der Regie der italienischen Küstenwache und in Absprache mit den italienischen Behörden erfolgt. Gegen die Hilfsorganisation selbst liefen keine Ermittlungen.

Wegen des Verdachts auf Beihilfe zur Schlepperei hatte die italienische Regierung Druck auf die im Mittelmeer aktiven NGOs gemacht, um sie zur Unterzeichnung eines von Rom verfassten Verhaltenskodex zu bewegen. Die meisten Hilfsorganisationen, darunter «Save the Children», unterzeichneten den Regelkatalog. «Jugend Rettet» akzeptiert ihn nicht. (kün/sda/apa)

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5 Kommentare
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Angelo C.
23.09.2017 12:36registriert Oktober 2014
Nichts Neues - es laufen ja auch anderswo ähnliche Strafverfolgungen und es wird mit dem stereotypen Leugnen der Beschuldigten immer enger...

Zum Glück für alle Beteiligten (ausser den Schleppern und der ihnen zum Teil zudienenenden NGOs) wurde dieser grobe Unfug reiner Taxidienste für vorwiegende Wirtschaftsflüchtliinge ENDLICH wirksam unterbunden 👍🏼

Es war Italien (wie auch der EU) schlicht nicht mehr zumutbar, diesem ruinösen Treiben länger zuzuschauen.
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