Bei den Atomverhandlungen mit dem Iran ist ein Durchbruch erzielt worden. Das gab die EU-Aussenbeauftragte Federica Mogherini am Donnerstagabend in Lausanne bekannt. Die EU-Chefdiplomatin wertete die Einigung als «entscheidenden Schritt». Die «Schlüssel-Parameter» für ein endgültiges Abkommen seien vereinbart worden. Nach US- und iranischen Angaben wird der Iran die Zahl seiner Gasultrazentrifugen zur Anreicherung von Uran von derzeit 19'000 auf 6104 reduzieren.
Final Ministerial Plenary of these #IranTalks. Now going to meet the press with @JZarif. Good news
— Federica Mogherini (@FedericaMog) 2. April 2015
Zudem habe sich der Iran bereiterklärt, mindestens 15 Jahre lang kein Uran über 3,67 Prozent anzureichern und keine neuen Atomanlagen zu bauen. Von der Höhe der Anreicherung hängt ab, ob das Uran zum Bau einer Atomwaffe verwendet werden kann. Für die Anlage Fordo bei Ghom werde gar kein spaltbares Material zugelassen, sagte Mogherini. Die Internationale Gemeinschaft werde den Iran dafür beim Bau eines modernen Schwerwasserreaktors in Arak unterstützen.
In den kommenden Wochen und Monaten müssten nun die Details ausgehandelt werden, sagte Mogherini. «Wir haben uns verpflichtet, unsere Anstrengungen bis zum 30. Juni abzuschliessen.» Dann sollen nach den Worten des iranischen Aussenministers Mohammed Dschawad die USA und die EU auch die Umsetzung der Sanktionen im Zusammenhang mit dem Atomprogramm ruhen lassen.
Big day: #EU, P5+1, and #Iran now have parameters to resolve major issues on nuclear program. Back to work soon on a final deal.
— John Kerry (@JohnKerry) 2. April 2015
US-Aussenminister John Kerry lobte die Verhandlungen als «grossen Tag». Der Iran habe nun die Rahmenbedingungen, um die wichtigsten Fragen in Bezug auf das Nuklearprogramms auszuräumen, schrieb der US-Chefdiplomat auf Twitter. «Bald zurück an die Arbeit über einen abschliessenden Deal.»
Die Aussenminister der fünf UNO-Vetomächte sowie Deutschlands und des Iran verhandelten seit dem Wochenende in Lausanne über ein Rahmenabkommen. Dies soll Teheran daran hindern, eine Atombombe zu bauen. Im Gegenzug sollen die vom Westen verhängten Sanktionen schrittweise aufgehoben werden. (sda/afp/dpa)