Im rätselhaften Fall der zwei Leichen vom Traunsee in Österreich geht die Polizei von einem erweiterten Suizid aus. Eine etwa 70-jährige Frau sei erst erdrosselt, danach zerstückelt und in mehreren Koffern im See versenkt worden, teilte Staatsanwältin Birgit Ahamer am Dienstag mit.
Der Mann, dessen Leiche am Montag aus dem See bei Gmunden von Tauchern geborgen worden war, war ertrunken. Der Mann hatte an beiden Händen Taschen festgebunden, die mit Steinen und einem Betonklotz beschwert waren. In dem Klotz war laut Behörden der Kopf der getöteten Frau einbetoniert.
Unklar ist, wo die Frau umgebracht und zerstückelt wurde und wie der Mann samt den Koffern mit den Leichenteilen und Steinen an den See gekommen ist. «Ein Fahrzeug war im Spiel, das ist noch eine der offenen Fragen», sagte Landeskriminalamtsleiter Gottfried Mitterlehner.
Ebenso unklar sei die Identität der Toten. Ob persönliche Dokumente gefunden wurden, wollten die Behörden aus «grundsätzlichen Überlegungen» nicht beantworten.
Die Ermittler konzentrieren sich nun auf die Identifizierung der Toten. «Wir gehen davon aus, dass es sich um Personen aus dem mitteleuropäischen Raum handelt», sagte der LKA-Chef. Derzeit liege jedenfalls keine passende Vermisstenmeldung vor. Hinweise aus der Bevölkerung zur Identität der Toten gebe es bisher nicht, sagte Mitterlehner.
Der Fall war ins Rollen gekommen, nachdem am Sonntag ein Passant und ein Polizeihund zwei Koffer mit Körperteilen einer weiblichen Leiche am Seeufer gefunden hatten. (whr/sda/dpa)