Bei einer Attacke auf das Polizeihauptquartier in Istanbul ist eine Angreiferin getötet worden. Die Nachrichtenagentur Dogan berichtete, zwei Unbekannte hätten das Feuer auf das Gebäude im Bezirk Fatih eröffnet.
Als die Sicherheitskräfte zurückschossen, sei die Frau tödlich getroffen worden. Auf Fernsehbildern war ein lebloser Körper auf der Strasse zu sehen. Laut dem Gouverneur von Istanbul Vasif Sahin soll sie eine Sprengstoffweste getragen haben. Man habe «rechtzeitig verhindern können, dass sie sie zündet», erklärte er.
Der zweite Angreifer – ein Mann – sei zunächst verwundet geflohen, dann aber gefasst worden. Ein Polizist sei bei dem Angriff leicht verletzt worden.
Erst am Mittag hatten zwei Bewaffnete ein Büro der türkischen Regierungspartei AKP in Istanbul gestürmt. Am Dienstag waren zwei bewaffnete Linksradikale in ein Gerichtsgebäude gestürmt und hatten einen Staatsanwalt als Geisel genommen.
#Istanbul Police Directorate armed attack. #Turkey https://t.co/hhNU1NedpX
— SOCIAL extremely (@SocialExtremely) 1. April 2015
Beide Geiselnehmer wurden bei der Befreiungsaktion am Abend von der Polizei erschossen, der Staatsanwalt erlag in der Nacht im Krankenhaus seinen Verletzungen.
Als Reaktion auf die Geiselnahme vom Dienstag wurden landesweit mehr als 60 Menschen festgenommen. Wie die offizielle Nachrichtenagentur Anadolu meldete, wurden allein im südtürkischen Antalya am Mittwoch 22 mutmassliche Linksradikale in Gewahrsam genommen. Bei einer weiteren Polizeiaktion in Istanbul nahmen die Behörden 36 Studenten fest, die an einer Gedenkfeier für einen der Geiselnehmer teilgenommen hatten. (tat/spon/sda/dpa)