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Mehr als 200 Tote in einer Woche bei Kämpfen in Jemens Hauptstadt

epa06368115 A Yemeni walks past the republican palace allegedly destroyed by several Saudi-led airstrikes after Houthi militants killed Yemen’s ex-president Ali Abdullah Saleh, in Sana’a, Yemen, 05 De ...
Bild: EPA/EPA

Mehr als 200 Tote in einer Woche bei Kämpfen in Jemens Hauptstadt

05.12.2017, 14:5505.12.2017, 15:11
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Seit dem Ausbruch der neuen Kämpfe vor rund einer Woche sind in Jemens Hauptstadt Sanaa nach Angaben des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz (IKRK) 234 Menschen ums Leben gekommen. Die humanitäre Hilfe in Sanaa ist fast völlig zusammengebrochen.

Wegen der Sicherheitslage hätten alle Leistungen vorerst eingestellt werden müssen, teilten Care, Oxfam, Save the Children und andere Organisationen am Dienstag mit. Der eskalierende Konflikt verschärfe die bereits katastrophale humanitäre Situation. Sie forderten eine sofortige Waffenruhe in Sanaa.

Rund 400 Menschen seien seit vergangener Woche verletzt worden, erklärte IKRK-Sprecherin Iolanda Jaquemet am Dienstag. Nach heftigen Luftangriffen bis zum frühen Morgen habe sich die Lage jedoch etwas beruhigt.

In Jemen war in der vergangenen Woche das Bündnis zwischen den schiitischen Huthi-Rebellen und den Anhängern des Ex-Präsidenten Ali Abdullah Saleh zerbrochen. In Sanaa brachen heftige Kämpfe zwischen beiden Seiten aus. Kampfflugzeuge der von Saudi-Arabien geführten Militärkoalition bombardierten Huthi-Stellungen. Bei den Kämpfen töteten die Rebellen am Montag auch Ex-Präsident Saleh.

Die Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen (MSF) erklärte am Dienstag über Twitter, bei einem Luftangriff am Sonntag sei in der Stadt Hadscha nordwestlich von Sanaa auch ein von ihr unterstütztes Spital beschädigt worden. Auf medizinische Einrichtungen werde im Jemen vorsätzlich keine Rücksicht genommen.

Nach rund drei Jahren Bürgerkrieg erlebt der Jemen derzeit eine der weltweit schlimmsten humanitären Krisen. Von den 27 Millionen Einwohnern des Landes sind nach UNO-Angaben rund zwei Drittel auf Lebensmittelhilfe angewiesen. Wegen einer Blockade der saudi-arabischen Koalition kommen aber zu wenige Güter ins Land. Die UNO warnte, wegen der Blockade drohe dem Land eine Hungerkatastrophe. (sda/dpa)

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