Vor einem Pariser Polizeirevier haben Polizisten am Donnerstag einen Mann erschossen, der in das Gebäude eindringen wollte. Zuvor soll der Mann einen Beamten attackiert und «Allahu Akbar» gerufen haben. Er hatte ein auf Arabisch verfasstes Bekennerschreiben mit einer Fahne der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) bei sich. Der Vorfall ereignete sich zwischen 11.50 und 11.55 Uhr.
Man shot by Paris police shouted Allahu Akbar, may have worn suicide belt https://t.co/Ysw8cErRQO
— Reuters Top News (@Reuters) January 7, 2016
Bei dem Mann sei ein Blatt Papier gefunden worden, auf dem sich «die IS-Fahne und ein handschriftliches, eindeutiges Bekennerschreiben in arabischer Sprache» befunden habe. Genauere Angaben zum Inhalt dieses Schreibens machte die Staatsanwaltschaft nicht.
Die Identität des von der Polizei erschossenen Mannes sei weiterhin unklar. Ermittelt wird nun wegen Mordversuchs gegen Polizisten im Zusammenhang mit einem Terrorvorhaben.
Der Mann sei mit einem Messer bewaffnet gewesen, teilte das französische Innenministerium mit. Der Vorfall geschah in einem Problemviertel im nördlichen 18. Pariser Bezirk. Ein Zeuge sagte der Nachrichtenagentur AFP, er habe «zwei oder drei Schüsse» gehört. Die Rue de la Goutte d'Or, in der sich das Polizeirevier befindet, wurde abgeriegelt.
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Entgegen erster Befürchtungen trug der Mann aber keinen Sprengsatz bei sich. Vielmehr handelte es sich laut dem lnnenministerium um eine «Attrappe». Der Mann habe unter seiner Jacke eine Vorrichtung getragen, aus der ein Draht herausgekommen sei. Sprengstoff habe sich dort aber nicht befunden.
🔴 FLASH- #Barbès L'homme abattu portait une ceinture explosive factice(syndicat de police) https://t.co/7yOnPrhrnV pic.twitter.com/Vmob3PpAfh
— Le Figaro (@Le_Figaro) January 7, 2016
Das Sprengstoff-Kommando hat den Tatort inzwischen wieder verlassen.
L'équipe de déminage de la préfecture vient de quitter le quartier #Barbès pic.twitter.com/gTBuAiZso2
— Amaury Peyrach' (@Perrachtwitt) January 7, 2016
In ganz Paris ist die Polizei mit einem grossen Aufgebot unterwegs. Gemäss «Le Figaro» sollen alle Schulen der Stadt abgesichert werden. Zum jetzigen Zeitpunkt der Ermittlungen gibt es aber keinen Grund zur Annahme, dass der Mann einen Komplizen gehabt haben könnte.
Ebenso wenig kann bis jetzt von einem Terrorakt die Rede sein. Das sagte der Sprecher des Innenministeriums im Gespräch mit France Info:
.@PHBrandet : "Il est beaucoup trop tôt pour parler d'un acte terroriste. Il faut être prudent. Il s'agit d'une agression."
— France Info (@franceinfo) January 7, 2016
Der Vorfall ereignete sich am ersten Jahrestag der Attacken auf die Redaktion des französischen Satiremagazins «Charlie Hebdo». (viw/sda/afp)