Dieser Weihnachts-Trip hat für die Passagiere ein abruptes Ende genommen: Auf dem Rhein im deutschen Duisburg ist am Dienstagabend das Schweizer Hotelschiff «Swiss Crystal» gegen einen Brückenpfeiler geprallt.
Laut Polizeiangaben lief die «Swiss Crystal» gegen 20:50 Uhr mit dem Bug auf Grund und geriet dadurch in Schieflage. Anschliessend krachte das Schiff gegen eine Brücke. Dabei wurde der Bug beschädigt. An Bord befanden sich 129 Menschen.
27 Personen wurden verletzt. Zwölf seien am Mittwochmorgen noch in Spitalpflege gewesen, sagte Manuela van Zelst von der Schweizer Reederei Scylla, unter deren Flagge das Schiff fuhr. Acht der Verletzten hätten sich zur Kontrolle ins Spital begeben.
Die übrigen der insgesamt 129 Insassen seien in der Zwischenzeit nach Hause gebracht worden, sagte van Zelst am Mittwochmorgen auf Anfrage der Nachrichtenagentur sda. Zunächst sei das Schwesterschiff «Emily Brontë» zu Hilfe gekommen und habe Passagiere mitgenommen. Dann sei der Heimtransport mit Bussen abgeschlossen worden.
Womöglich wurde ein schlimmeres Unglück verhindert. Denn ein anderes Schiff eilte nach dem Crash sofort herbei und stabilisierte die «Swiss Crystal», indem es sie seitlich fest machte. Und nahm alle Passagiere des Schweizer Hotelsschiffs auf.
Bei den Insassen habe es sich um Niederländerinnen und Niederländer gehandelt. Sie seien auf einer fünftägigen Rheinfahrt vom niederländischen Arnhem nach Mainz gewesen. Die Rundfahrt hätte am Mittwoch wieder in Arnhem abgeschlossen werden sollen.
Das 101 Meter lange Schiff sei am Mittwochmorgen noch an der Unfallstelle gewesen. Der Sachschaden sei beträchtlich. Es werde noch abgeklärt, ob das Hotelschiff fahrtüchtig sei oder abgeschleppt werden müsse, sagte van Zelst weiter.
Die Rettungsdienste waren mit mehreren Schiffen und über 100 Einsatzkräften im Einsatz. Unklar war zunächst, wie es zu dem Unfall kam. Die Wasserschutzpolizei hat die Ermittlungen aufgenommen.
Das Schiff prallte gegen einen Pfeiler der Autobahnbrücke der A42. Diese wurde zwischen Kamp-Lintfort und Duisburg-Nord gesperrt. Statiker werden sie laut Polizei voraussichtlich am Mittwochmorgen untersuchen.
(amü/sda/dpa)