Kurz vor dem G20-Gipfel haben Künstler am Mittwoch in der Hamburger Innenstadt ein Zeichen für mehr Solidarität und politische Partizipation in die Welt gesendet. Von verschiedenen Orten zogen lehmverkrustete Gestalten schweigend und in Zeitlupe durch die Strassen, um auf dem Burchardplatz zu einer beeindruckenden Formation anzuwachsen – und sich dort von ihren Panzern zu befreien. Rund tausend Schaulustige verfolgten die Aktion.
Hinter der Kunstperformance steht das Kollektiv «1000 Gestalten», das von zahlreichen Freiwilligen unterstützt wird. «Die Lehmgestalten stehen für eine Gesellschaft, die sich ihrer Hilflosigkeit vor den komplexen Zusammenhängen der Welt ergeben hat und in der der Einzelne nur noch für das eigene Vorankommen kämpft», teilten die Veranstalter mit.
Indem sich die Lehmgestalten von ihren Panzern befreien, entstehe eine bildgewaltige Transformation, «ein Bild des Aufbruchs und des gemeinsamen, solidarischen Handelns». Bereits im Vorfeld hätten sich viele Passanten für die Hintergründe der Aktion interessiert und Gespräche über deren Motive begonnen – so, wie es sich die Initiatoren vorgestellt haben. (whr/sda/dpa)
Diese wunderbar kraftvolle Intervention kreiert so starke Bilder, dass selbst Kunstbanausen zugeben müssen, dass solche künstlerischen Aktionen durchaus Sinn haben.