Den Ausflug ins Freizeit-Land «Geiselwind» hat sich eine 13-Jährige Deutsche aus Lichtenfels wohl etwas schöner vorgestellt. Im August besuchte das Mädchen den Park und die dortige Geisterbahn, genannt «Horrorhaus». Vor dem Haus macht die 13-Jährige einen gruseligen Fund: Sie entdeckte einen Grabstein mit der Inschrift ihres verstorbenen Grossvaters.
Die Enkelin informierte darüber ihre noch lebende Grossmutter. Diese war geschockt über diese pietätlose Inszenierung. «Ich konnte es nicht glauben!», sagte die Witwe gegenüber infranken.de. «Es hat lange gedauert, bis ich den Tod meines Mannes vor über 21 Jahren verarbeitet hatte und jetzt kommt alles wieder hoch – und noch dazu auf so grausame Art und Weise», ärgerte sich die 62-Jährige.
Doch wie gelangte der Grabstein überhaupt in den Freizeitpark? Nach Ablauf der 20-jährigen Ruhezeit auf dem Friedhof, beauftragte die Witwe einen Steinmetz mit der Räumung und fachgerechten Entsorgung des Grabsteins. Doch der Handwerker hatte den Stein offenbar nicht wie vereinbart entsorgt.
Das Geisterhaus wurde im Frühjahr nach einem Verkauf im Park neu aufgebaut. Der Betreiber kann die Herkunft des Steins wohl nicht abschliessend klären. Deshalb ermittelt nun die Staatsanwaltschaft Würzburg gegen den Betreiber. Wenn sich herausstellt, dass noch weitere Steine als Dekoration auf dem Friedhof stehen, wird sich das auf das Strafmass auswirken. (ohe)