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Gemäss aktueller Umfrage: AfD überholt erstmals deutschlandweit die SPD

Gemäss aktueller Umfrage: AfD überholt erstmals deutschlandweit die SPD

19.02.2018, 20:2120.02.2018, 07:15
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Die rechtspopulistische AfD hat in einer Umfrage erstmals die SPD deutschlandweit überholt. In der neuen INSA-Umfrage für die «Bild»-Zeitung landen die Sozialdemokraten nach dem Chaos der letzten Wochen bei nur noch 15,5 Prozent (minus 1,5), die AfD liegt knapp vor der SPD mit 16 Prozent (plus 1).

Die Union kann etwas zulegen auf 32 Prozent (+2) und ist damit mehr als doppelt so stark wie die SPD. Die FDP landet bei 9 Prozent (-1,5), die Linke bei 11 Prozent (-0,5), die Grünen kommen unverändert auf 13 Prozent. Damit reicht es in der Umfrage auch nicht mehr für eine grosse Koalition.

AfD-Fraktionschefin Alice Weidel reagierte euphorisch. «Wir sind Volkspartei!», schrieb sie im Nachrichtendienst Twitter. «Wir sind zweitstärkste Kraft in Deutschland!» Die Partei sprach von einem historischen Tag.

Parteichef Jörg Meuthen kommentierte auf seiner Facebook-Seite, Union und SPD seien zumindest in dieser Umfrage mit 47,5 Prozent weit von einer Mehrheit entfernt. Wer Milliarden für Flüchtlinge ausgebe, statt für das eigene Volk, «braucht sich über solche Werte nicht zu wundern.»

Für die SPD ist es ein weiterer Nackenschlag, trotz des Rückzugs von Martin Schulz und dem Neustart mit Andrea Nahles sackt sie weiter ab. Im ARD-«Deutschlandtrend» lag die SPD zuletzt mit 16 Prozent noch knapp vor der AfD (15 Prozent).

Angst vor Schlappe bei Neuwahlen

Die SPD stimmt derzeit über den zunächst nicht gewollten Gang in eine erneute grosse Koalition ab, die rund 463'000 Mitglieder sind aufgerufen, bis 2. März ihre Abstimmungsbriefe zurückzuschicken.

Viele Mitglieder warnten angesichts der schlechten Umfragen bei Basiskonferenzen zuletzt vor Neuwahlen – daher könnte die Angst vor einem Überrunden durch die AfD sogar die Zustimmung zur grossen Koalition erhöhen.

epa06522173 Chairman of the Social Democratic Party (SPD) parliamentary group and designated leader of the SPD Andrea Nahles makes a statement after a presidium meeting of the Social Democratic Party  ...
Auf Andrea Nahles, designierte SPD-Parteivorsitzende, kommen schwierige Zeiten zu.Bild: EPA/EPA

Mit dem Versand hunderttausender Wahlunterlagen startete die SPD in die heisse Phase ihres Mitgliederentscheids über eine erneute grosse Koalition mit CDU und CSU. Die SPD-Spitze um Nahles rechnet nach den Erfahrungen bei den ersten Basiskonferenzen mit einer mehrheitlichen Zustimmung. Es wird aber ein enges Rennen erwartet.

Nur wenn die SPD-Basis mehrheitlich dem 177-seitigen Koalitionsvertrag zustimmt, kann sich Angela Merkel (CDU) bis Mitte März erneut zur Kanzlerin wählen lassen. Bei einem Nein könnte sie eine Regierung ohne Bundestagsmehrheit versuchen, wahrscheinlich wären Neuwahlen. (sda/dpa)

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86 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Ralph Steiner
19.02.2018 20:58team watson
Kleine Präventiv-Info an alle: Sämtliche Kommentare, in welchen die AfD als «Nazi-Partei» betitelt wird, werden nicht freigeschaltet. Ebenso keine Vergleiche mit der AfD und Hitler. Man dankt.
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Ettli
19.02.2018 20:29registriert Mai 2015
liebe schweizer,
das bedeutet nicht, dass wir deutschen nun komplett nach rechts abtriften 🤨
das ist lediglich das ergebnis, das zwangsläufig dabei rauskommt, wenn geMERKELt wird auf teufel kommt raus und sich das volk von seiner regierung verlassen fühlt
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Don Alejandro
19.02.2018 21:16registriert August 2015
Die Gründe warum die AfD gewählt wird sind hinlängst bekannt. Wenn beim Thema Einwanderung nichts unternommen wird, wächst diese Partei mit teils gruseligen Akteuren weiter...
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