International
Deutschland

Razzien gegen Islamisten in Berliner Wohnungen, Firmen und Gefängniszellen

A note reading "this mosque is definitely closed" is attached to the entrance of the Fussilet 33 mosque in Berlin Moabit, Germany, February 28, 2017. REUTERS/Fabrizio Bensch
In dieser Moschee verkehrte auch der Weihnachtsmarkt-Attentäter Anis Amri.Bild: FABRIZIO BENSCH/REUTERS

Razzien gegen Islamisten in Berliner Wohnungen, Firmen und Gefängniszellen

28.02.2017, 08:1628.02.2017, 08:33
Mehr «International»

Die Berliner Innenbehörde hat den Moschee-Verein Fussilet verboten, in dem auch der Weihnachtsmarkt-Attentäter Anis Amri verkehrt war. Die Polizei durchsuchte am Dienstagmorgen 24 Objekte in der Hauptstadt, darunter Wohnungen, Firmensitze und Zellen in Gefängnissen.

Der Einsatz mit 460 Beamten laufe seit sechs Uhr morgens und erfolge als Amtshilfe für die Innenverwaltung, sagte ein Polizeisprecher. Die Gebetsräume waren nach Erkenntnissen der Polizei ein Treffpunkt gewaltbereiter Islamisten.

Bei den durchsuchten Orten handle es sich um Wohnungen, zwei Firmensitze und sechs Hafträume in den Berliner Haftanstalten Moabit und Tegel, twitterte die Polizei.

Geld für Anschläge gesammelt

Amri hatte die Moschee oft besucht. Er tötete am 19. Dezember einen polnischen LKW-Fahrer, entführte dessen Lastwagen und fuhr auf den Weihnachtsmarkt, wo er weitere elf Menschen tötete und mehr als 50 zum Teil schwer verletzte.

In der Moschee soll auch Geld für Terroranschläge in Syrien gesammelt worden sein. Beim Islamunterricht sollen Muslime - meist Türken und Kaukasier - für den bewaffneten Kampf der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) in Syrien radikalisiert worden sein.

Die Polizei beobachtete den Hauseingang von einer gegenüberliegenden Polizeiwache aus zeitweise mit einer Kamera.

Verbot seit 2015 diskutiert

Über eine Verbotsverfügung gegen den Verein Fussilet 33 wird seit 2015 diskutiert. Unter dem früheren Innensenator Frank Henkel soll in der Verwaltung ein Beamter mit dem Verbotsverfahren befasst gewesen sein. Als der krank wurde, ruhte der Vorgang. Nach dem Terroranschlag sollte das Verbot eigentlich schnell kommen.

Weitere Informationen zum Verbotsverfahren und zum Polizeieinsatz wollte Innensenator Geisel am Mittag bei einer Medienkonferenz bekannt geben. (sda/dpa/afp)

Von Paris bis Berlin: 11 schwere Terroranschläge innert 2 Jahren

1 / 13
Von Paris bis Berlin: 11 schwere Terroranschläge innert 2 Jahren
BERLIN - 19. Dezember 2016: Ein mutmasslicher Attentäter rast mit einem Sattelschlepper in einen Weihnachtsmarkt und reisst mindestens 12 Menschen in den Tod. Rund 50 Personen werden verletzt.
quelle: dpa-zentralbild / z5466/_britta pedersen
Auf Facebook teilenAuf X teilen
DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
1 Kommentar
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
1
Plan für Israels Rafah-Offensive soll stehen – das Nachtupdate ohne Bilder
Israel soll die Evakuierung von Zivilisten vorbereiten, um in Rafah einzumarschieren. Derweil gibt es im Land erneut grosse Proteste gegen Premier Benjamin Netanjahu – hier ist das Nachtupdate.

Trotz internationaler Warnungen rückt die von Israel angekündigte Bodenoffensive in Rafah im Süden des Gazastreifens einem Medienbericht zufolge näher. Israel bereite sich darauf vor, Zivilisten aus Rafah in die zuvor schwer umkämpfte Stadt Chan Junis und andere Gebiete zu bringen, berichtete das «Wall Street Journal» am Montag unter Berufung auf ägyptische Beamte, die über die israelischen Pläne informiert seien. Israel will in Rafah die letzten Bataillone der islamistischen Hamas zerschlagen. Mit scharfer Kritik reagierte Israel unterdessen auf einen in New York vorgelegten Untersuchungsbericht zum Palästinenserhilfswerk UNRWA. Das «enorme Ausmass der Unterwanderung» des Hilfswerks durch die Hamas werde darin nicht berücksichtigt, hiess es am Montagabend. Zu Beginn des jüdischen Pessach-Festes kam es am selben Abend in Israel erneut zu Protesten von Angehörigen der in Gaza festgehaltenen Geiseln gegen Regierungschef Benjamin Netanjahu.

Zur Story