Die Berliner Mauer war das Symbol des Kalten Kriegs schlechthin. Die rund 160 Kilometer lange Grenzbefestigung, die im Laufe der Jahre zum «Todesstreifen» ausgebaut wurde, umschloss den Westteil der geteilten Stadt. Die «Eingesperrten» waren jedoch nicht die Westberliner, sondern die Bürger der DDR, die an der Auswanderung in den Westen gehindert werden sollten.
Die Zahl der Menschen, die bei Fluchtversuchen über den «antifaschistischen Schutzwall» starben, ist nicht bekannt. Man geht von bis zu 250 Toten aus. Die DDR begann mit dem Bau der Mauer am 13. August 1961. Zwei Monate zuvor hatte der Staatsratsvorsitzende Walter Ulbricht an einer internationalen Pressekonferenz behauptet: «Niemand hat die Absicht, eine Mauer zu errichten.»
Am 9. November 1989 wurde die Mauer unter denkwürdigen Umständen geöffnet, genau 28 Jahre, zwei Monate und 27 Tage nach Baubeginn. Nun feiert Berlin ein spezielles Jubiläum: Am 5. Februar 2018 ist exakt der gleiche Zeitraum seit dem Mauerfall vergangen. Obwohl nur wenige Mauerstücke im Original erhalten sind, ist die Erinnerung in der deutschen Hauptstadt nach wie vor präsent.
So sorgt derzeit eine rund 80 Meter lange Ziegelmauer am Bahnhof Schönholz im Bezirk Pankow für Aufsehen. Der Heimatforscher Christian Bormann behauptet, es handle sich um das vermutlich letzte Stück der Ur-Mauer von 1961. Das Landesdenkmalamt wies diese Einschätzung zurück, während eine Sprecherin der Berliner Mauer-Stiftung dem «Tagesspiegel» bestätigte, es handle sich um einen Teil der «Berliner Mauer in ihrer frühen Form».
Speziell gefeiert wird der sogenannte «Zirkeltag» in Berlin nicht. Immerhin wird am Montag in der Mauergedenkstätte an der Bernauer Strasse, wo ein Teil des Todesstreifens rekonstruiert wurde, die Fotoausstellung «28 | 28. Achtundzwanzig Jahre Berlin mit und ohne Mauer» eröffnet. Gezeigt werden bislang unveröffentlichte Fotos aus den jeweils 28 Jahren vor und nach dem Mauerfall. (pbl)