Am Dienstagabend um 18.20 Uhr war es soweit. Mark Zuckerberg stellte sich den Fragen aus dem EU-Parlament. Die Befragung wurde live aus dem Sitzungssaal gestreamt.
Die Fraktionsführer und Datenschutzexperten des Europäischen Parlaments hatten den Facebook-CEO geladen, damit er sich zu dem Missbrauch von europäischen Nutzerdaten erkläre.
Vor dem US-Senat hatte sich Zuckerberg bei einer vergleichbaren Befragung vor allem wortreich entschuldigt. Kritiker fanden seine Ausführungen zu den Nachfragen selbst inhaltsleer.
Einige EU-Parlamentarier wollten einer reinen PR-Aktion entgegenwirken und demonstrierten vorab.
Today we sent a clear message: "We don’t need a PR show. We want answers!" Together @theprogressives call for an #open & #transparent debate in front of the EP. #EU citizens deserve answers! #Facebook #Zuckerberg @Claude_Moraes @BirgitSippelMEP @UdoBullmann pic.twitter.com/wXQoCXGpnY
— Josef Weidenholzer (@Weidenholzer) 22. Mai 2018
Bevor die Befragung selbst losging, durfte Zuckerberg ein vorbereitetes Statement verlesen. Und das war ziemlich erwartbar. In seinem Eingangsstatement erklärte er Folgendes:
Viel Neues kam bei der Befragung nicht herum. So wurde Zuckerberg zum Schluss der Befragung auch darauf hingewiesen, nicht alle Fragen beantwortet zu haben. Zuckerberg wies darauf hin, dass die Zeit abgelaufen sei. Er müsse seinen Flug kriegen.
Die Anhörung ist zur Ausflucht von #Zuckerberg geworden! Der Facebook-Chef bleibt Antworten auf die harten Fragen schuldig. Das zeigt zwei Dinge: 1) Das Format der Anhörung hat demokratische Rechenschaftspflicht untergraben. 2) Europa muss digitale Plattformen hart regulieren!
— Sven Giegold (@sven_giegold) 22. Mai 2018
Fazit: Das Zuckerberg-Treffen war eine große Enttäuschung, das dürften selbst seine Organisatoren so sehen. Der Facebook-Chef hat auf praktisch nichts geanwortet und das EP mit läppischen Antworten abgespeist. Es gab keinen Dialog. Ein Schmierentheater. #Zuckerberg #Facebook pic.twitter.com/zq5e7LYZS8
— netzpolitik.org (@netzpolitik_org) 22. Mai 2018
Peinliche Anhörung? Egal, Hauptsache, es gibt noch ein Foto mit Zuckerberg. Ob sie sich auch noch ein Autogramm geholt hat? #zuckerberg https://t.co/mbpOl6f4Rb
— Dennis Horn (@horn) 22. Mai 2018
Eigentlich total geschickt von Mister #Zuckerberg: Alle Fragen erstmal sammeln und notieren, dann einen ewig langen Monolog halten, ohne die eigentlichen Fragen zu beantworten. Der Typ tanzt dem Parlament auf der Nase herum und die Leute applaudieren dennoch.
— Malte (@maltehuebner) 22. Mai 2018
#zuckerberg bedankt sich für die vielen Fragen und sagt, dass er die verbleibende Zeit nutzen wird, „möglichst viele Fragen“ zu beantworten. Schlauer Mann - leider. Er pickt sich jetzt die Fragen raus, die in seine Komfortzone passen. Grad macht er PR für Facebook. pic.twitter.com/z6AaDmV8dr
— Damla Hekimoğlu (@_DamlaHekimoglu) 22. Mai 2018