Jeden Morgen, wenn Donald Trumps Wecker klingelt, startet auch pünktlich seine Morgen-Twitterei. Dass dabei nicht viel Gehaltvolles über den Äther geht, ist hinlänglich bekannt.
Aber heute Morgen ist dem Führer der freien Welt und Vorbild Millionen von Menschen offenbar völlig der Daumen durchgegangen. Trump verbreitete drei Tweets weiter, die von Jayda Fransen, Vize-Präsidentin der britischen rechtsradikalen Britain First und verurteilte Rassistin, geteilt wurden.
Sie zeigen, wie ein Jugendlicher von anderen Männern getötet wird, wie ein muslimischer Mann die Statue der heiligen Maria zerschmettert und wie ein mutmasslich muslimischer Jugendlicher einen anderen Jugendlichen körperlich angreift.
Wir verzichten an dieser Stelle auf das Zeigen dieser Videos.
Die Weiterverbreitung Trumps löst eine Welle der Entrüstung aus. Sogar ihm wohlgesonnene Menschen wie der britische Journalist Piers Morgan finden klare Worte:
Good morning, Mr President @realDonaldTrump - what the hell are you doing retweeting a bunch of unverified videos by Britain First, a bunch of disgustingly racist far-right extremists?
— Piers Morgan (@piersmorgan) 29. November 2017
Please STOP this madness & undo your retweets.
Oder:
Yes. This is awful. Perhaps we should concentrate a little more on white cops killing unarmed black young people right here in the good old USA.
— David Spector (@dspector1) 29. November 2017
This is a new low for the office of the President.
— John Balfe (@JohnBalfe) 29. November 2017
I know someone who is homeless, needs health insurance, and if it weren’t for friends, wouldn’t have a pot to piss in nor a window to throw it out of waiting for SS benefits. Why aren’t you helping homeless vets instead of posting this drivel, huh?
— KathRadz (@KChruszcz) 29. November 2017
Immerhin hat die Frau Fransen ihre Freude. Offenbar sogar sehr:
THE PRESIDENT OF THE UNITED STATES, DONALD TRUMP, HAS RETWEETED THREE OF DEPUTY LEADER JAYDA FRANSEN'S TWITTER VIDEOS! DONALD TRUMP HIMSELF HAS RETWEETED THESE VIDEOS AND HAS AROUND 44 MILLION FOLLOWERS! GOD BLESS YOU TRUMP! GOD BLESS AMERICA! OCS @JaydaBF @realDonaldTrump pic.twitter.com/BiQfQkTra9
— Jayda Fransen (@JaydaBF) 29. November 2017
Die Diffamierung der Muslime ist seit Amtsantritt Teil von Donald Trumps Politik. Nach dem gescheiterten «Muslim-Ban» versucht er immer noch, Menschen aus gewissen Regionen der Welt von der Einreise in die USA abzuhalten. Auf eine Mauer zu Mexiko warten seine Anhänger auch immer noch vergebens.
Ob es ihm mit solchen Videos gelingt, seine Politik durchzusetzen, bleibt fraglich. (aeg)