Ab dem 1. Januar 2018 dürfen Personen über 21 Jahre in Kalifornien bis zu eine Unze (ca. 28 Gramm) Cannabis und maximal sechs Hanf-Pflanzen besitzen.
Gegner argumentieren, das Gesetz würde dazu führen, dass sich vermehrt Personen unter Drogeneinfluss hinters Steuer setzen würden und dass die Droge für junge Menschen einfacher zugänglich sei.
Die Kalifornier stimmten vor gut einem Jahr am Rande der US-Präsidentschaftswahlen über die «Proposition 64», auch bekannt als «Adult Use of Marijuana Act», ab.
Seither waren die Behörden damit beschäftigt, Regulationen und Steuerbestimmungen im Zusammenhang mit dem Gesetz auszuarbeiten.
Die enorme Bürokratie würde Züchter, Dealer und Konsumenten davon abhalten, den Schwarzmarkt zu verlassen, so die Kritiker. Bisher haben ein paar Dutzend Läden die Erlaubnis erhalten, Marihuana zu Erhohlungszwecken zu verkaufen.
Troy Dayton, CEO von Arcview, einer Firma welche den weltweiten Cannabis-Markt analysiert, prophezeit gegenüber der Nachrichtenagentur AFP, dass in den ersten beiden Jahren nach der Einführung mit «krassen Preisfluktationen» zu rechnen sei.
Trotzdem sei der Nutzen des Gesetzes riesig, die Industrie Milliarden von Dollar schwer. Kalifornien war 1996 der erste US-Bundesstaat, welcher den Gebrauch von Marihuana zu medizinischen Zwecken legalisierte.
Dayton schätzt weiter, dass der US-Cannabis-Markt derzeit jährlich gut fünf Milliarden Dollar umsetzt, bis 2021 soll er gar knapp sechs Milliarden Dollar erreichen.
Konsumenten des neu geschaffenen «Adult Use»-Markt werden nun also Staats-, Kommunal- und Umsatzsteuer auf die Droge bezahlen müssen, was jährlich eine Milliarde Dollar an zusätzlichen Staatseinnahmen einbringen wird.
Verboten bleibt der Konsum auf öffentlichen Grundstücken, näher als 300 Meter bei einer Schule sowie während dem Fahren eines Motorfahrzeuges.
Nach Colorado, Washington, Oregon, Alaska und Nevada gehört mit Kalifornien nun also auch der bevölkerungsreichste US-Bundesstaat dem kleinen Kreis der Staaten an, in welchem legal Drogen erworben und konsumiert werden können. Damit kann nun jeder fünfte Amerikaner legal Drogen kaufen.
Nichtsdestotrotz betrachtet die Bundesregierung noch immer als illegal, klassifiziert es unter anderem auf einer Stufe mit Kokain und Heroin als eine verbotene Substanz.
(bal)